„Tough, aber richtig geil“, postete Coach Philipp Kappenstein nach dem hart erkämpften 90:79-Auswärtssieg beim TV Accent Baskets Salzkotten via Facebook. In der Tat: Die heimstarken, aber vom Verletzungspech dezimierten Sälzer forderten den Domstädtern alles ab und hielten das Spiel lange offen.

Der UBC musste auf den Topscorer der Woche, Anselm Hartmann, verzichten, der im Training umgeknickt war. Doch wie in den Spielen zuvor, kompensierte die Tiefe des Kaders (der UBC setze alle zwölf Spieler ein) den Ausfall. Aaron Heinrichs und Arne Tigges übernahmen nahtlos seinen Part auf der Aufbauposition.

Überhaupt war es am Ende bezeichnend für die Ausgeglichenheit des Kaders, dass es mit Adam Touray einen neuen Topscorer in Reihen der Münsteraner gab. Touray legte in knapp 18 Minuten mit 20 Punkten und 10 Rebounds bei 100-prozentiger Wurfquote das perfekte Spiel hin und zeigte zusammen mit seinen Kollegen auf der Innenposition Präsenz unter den Körben. Auch die Rebounds dominierte der UBC mit 45:29 zum ersten Mal in dieser Saison.

Gleich mit Spielbeginn legte Kappensteins Team kraftvoll los. 17:7 für den UBC nach sechs Minuten lautete dementsprechend die Führung. Touray markierte seine ersten zehn Punkte in diesen ersten sechs Minuten, aber die Sälzer gaben nicht auf und kämpften sich durch ihre Distanzwürfe (10/31 3er im gesamten Spiel) zurück ins Spiel. So stand es nach dem ersten Viertel 21:19.

Im zweiten Viertel führte der UBC die ganze Zeit immer mit bis zu maximal fünf Punkten, ließ jedoch vor allem defensiv immer wieder einfache Punkte zu oder brachte die Ostwestfalen durch Fouls an die Linie. 40:35 lautete dementsprechend der Halbzeitstand. Nach der Pause mussten Salzkotten auf ihren Aufbauspieler Matthias Finke verletzt verzichten, spielten trotzdem wie entfesselt auf. Die Sälzer führten begünstigt durch Münsteraner Nachlässigkeiten nach 26 Minuten 57:52. Der UBC konterte aber mit sieben Dreiern alleine im dritten Viertel. Vor allem Konrad Tota (17 Punkte) liefert das beste Spiel seit langem ab und hielt den UBC im Spiel.

Phasenweise war es ein shootout und erinnerte an die vergangene Saison: Der UBC vorne mit schnellen, erfolgreichen Abschlüssen, hinten aber offen wie ein Scheunentor. So ging es mit 67:63 für den UBC in den Schlussabschnitt. Und das Spiel blieb weiter eng bis zur 39. Minute. Da verkürzte Salzkotten durch einen Dreier ihres Topscorers Daniel Lieneke (18 Pkt) noch einmal auf 76:80, aber dann drehte der UBC nach einer Auszeit wie in der Vorwoche auf.

Matthias von Heydebrand kam ins Spiel und die Verteidigung um Aaron Heinrichs, Andrej König und von Heydebrand erdrückte mit ihren wechselnden Verteidigungen jegliche Angriffsbemühungen des Gegners und beendete mit 10:0-Lauf siegreich das Spiel.

„Nach langer Zeit haben wir endlich mal wieder in Salzkotten gewonnen. Ein hartes Stück Arbeit und wir können Dank unseres gut besetzten Kaders aus dem Vollen schöpfen. Dadurch legten wir wieder zum Ende hin zu und schlugen uns auch defensiv achtbar. Für das nächste Heimspiel gegen stark aufspielenden Sechtemer müssen wir aber unsere defensiven Tiefschlafphasen in den Griff kriegen und über 40 Minuten hellwach agieren“, sagte ein abgekämpfter, aber zufriedener Trainer Kappenstein mit heiserer Stimme nach dem Spiel.

Der UBC bleibt nach dem dritten Erfolg im dritten Spiel weiter Tabellenführer und empfängt nächsten Samstag (4. Oktober, um 19 Uhr) die SG Sechtem im Pascal-Gymnasium und baut dabei auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fans.

Spielstände (aus UBC-Sicht): 21:19; 40:35; 67:64; 90:76

Rebounds: 45:29

3er: 9/15

UBC-Punkte: Touray (20); Tota (17); König, A. (14); König, J., Johnson (je 8); Narendorf (6); Placke (5); Henrichs (4); Berkow, von Heydebrand (je 3); Tigges (2); Nawezi, G. (0)