JAHRESRÜCKBLICK (III): Deutscher Vizemeister, 35.000 Zuschauer, JBBL-Team begeistert
30. Dezember 2019Mit neuen Kräften zu den Baskets Juniors Oldenburg
2. Januar 2020DER WWUBASKETS.MS-JAHRESRÜCKBLICK − AUGUST BIS DEZEMBER
Von Markus Holtrichter und Thomas Schurna
Das Jahr 2019 geht heute zu Ende. Eines, das einen regelrechten Basketball-Hype in Münster und Umgebung auslöste. So lohnt ein Blick zurück auf zwölf bewegte, ereignisreiche und erfolgreiche Monate im gesamten Verein. 2019 war das Jahr der Deutschen ProB-Vizemeisterschaft der WWU Baskets, geprägt von einer euphorischen Rückrunde, die in packenden Playoffs gipfelte, von Auszeichungen für die Mannschaft, Philipp Kappenstein und Helge Stuckenholz. Von Verletzungen, neuen Herausforderungen, Erfolgen in der Nachwuchsarbeit. Im letzten Teil des WWUBASKEKTS.MS-Jahresrückblicks schauen wir auf die Jüngsten und den bisherigen Saisonverlauf 2019/20.
Basketballfieber bei den Jüngsten, Grundschulen und Girlsday! (11.09./23.09.2019)
Der Mini-Basketball erfreut sich großen Zuspruchs. Die U12 des UBC Münster ist so breit aufgestellt wie noch nie – vier Mannschaften nahmen in diesem Jahr den Spielbetrieb auf, drei davon in der Kreisliga. Dazu kommt, ebenfalls in der Kreisliga, eine Mädchenmannschaft.
Basketball in Grundschulen
Zu Beginn des letzten Jahres konnte mit Mühe zwei zum Teil gemischte Mannschaften aufgestellt werden. Zurückzuführen ist der Erfolg zum einen auf die höchst erfolgreiche Saison der WWU Baskets, zum anderen aber auch auf die hervorragende Arbeit von Feyza Ay, die Basketball in Grundschulen vorstellt und die Einstiegsebene in U8 (ohne Spielbetrieb) und U10 betreut.
Der Jugendwart für die männliche U12, Arne Reuter, betont, dass „wir im UBC die Kinder dort abholen wollen, wo sie gerade stehen. Sie sind unheimlich begeistert und motiviert, aber stehen in spielerischer und athletischer Hinsicht auf ganz unterschiedlichen Niveaus. So viele Mannschaften aufzustellen ist sehr aufwendig, aber wir sind nicht nur an den Jungs interessiert, die vielleicht später einmal das Zeug zur JBBL oder NBBL haben, sondern wir wollen auch einen Breitensportaspekt pflegen. Da brauchen wir so viele Teams.“
Auch die Mädchensparte wird kontinuierlich ausgebaut. „In der kommenden Saison,“ so die für den weiblichen Bereich verantwortliche Alexandra Bloch Pfister, „starten wir neu mit einer U12w und sind damit erstmals mit vier weiblichen Jugendteams im Spielbetrieb präsent. Auch wenn die Teams bis und mit U14 offen spielen, das heißt Jungen und Mädchen spielen gemeinsam in einem Team, gibt es doch viele Mädchen, die gerne in einem reinen Mädchenteam spielen.“
Zum ersten Mal veranstaltete die Mädchenabteilung des UBC Münster am 21. 9. 2019 einen Girlsday und freute sich über den großen Zuspruch von Mädchen: 40 Mädchen im Alter von sieben bis 13 Jahren standen am Samstag um 10 Uhr erwartungsvoll in der Halle.
In vier Teams und betreut von Trainerinnen und Spielerinnen aus den Damen-Teams des UBC und des benachbarten Vereins Kinderhaus (vielen Dank für diese Unterstützung!) wurden sie in die Grundtechniken Dribbeln, Passen und Werfen eingeführt und übten sich an Korblegern an niedrigen und auch an den hohen Körben. Mit Konzentration und Spass waren sie bei der Sache. Die Veranstaltung endete mit der Verleihung der Bronzeabzeichens.
Freude herrschte bei den Mädchen über die zusätzlichen Übergabe der Geschenke des DBB – eines Balles und einer rosa Tasche für die jüngeren, eines Plakates und Sticker für die älteren Mädchen. Das Organisatorinnenteam mit Mädchenjugendwartin und Trainerinnen war rundum zufrieden mit der Veranstaltung und freut sich darauf, das eine oder andere Mädchen im regulären Training der Mädelsteams begrüßen zu können!
Weiteres Highlight
Höchster Saisonsieg – starker Auftritt der WWU Baskets (09.11.2019)
In der laufenden Saison hatten die WWU Baskets bislang mit großen Problemen rund um die Point-Guard-Position zu kämpfen. Marck Coffin fiel verletzt aus, steigt nun aber wieder in das Geschehen ein. Kurzen Tiefs folgten schnelle Trendwenden. Dem Kurzzeittief z. B. mit den beiden Niederlagen gegen Tabellenführer BSW Sixers und bei den Dresden Titans traten die WWU Baskets mit beeindruckender Vehemenz entgegen. Nach 40 Minuten mit von der ersten bis zur letzten Sekunde bärenstarker Teamleistung gewinnen die WWU Baskets bei den Iserlohn Kangaroos mit 89:57 (48:25).
Von Beginn an wurde das NRW-Derby zu einer besonderen Partie. Headcoach Philipp Kappenstein hatte vorher gefordert: „Wir müssen uns wieder darauf fokussieren, das Team zu sein, was in der Liga am härtesten spielt und gegen das quasi niemand gerne spielen möchte. Den ersten Schritt möchte ich am Wochenende sehen.“ Sein Team beherzigte diese Maxime, bereitete mit bissiger und teilweise umgestellter Defensive den Sauerländern große Schwierigkeiten. Stefan Weß engte die Kreise des früheren Bundesligaspielers Malte Schwarz im Iserlohner Aufbau geschickt ein.
Erste sichtbare Folge auf dem Tableau: Die WWU Baskets starteten mit 8:2 anders als an den bisherigen Spieltagen perfekt aus den Startlöchern. Rückenwind, der dem Team auch in der Offensive spürbar guttat. Über 20:11 nach dem ersten Viertel zog es mit einem 13:0-Lauf auf 39:17 unwiderstehlich davon.
Klare Führung zur Pause
Münster kontrollierte das Tempo, so dass die so heimstarken Kangaroos, die dem Tabellenführer BSW Sixers die einzige Saisonniederlage zufügten, nie ins Rollen kommen konnten. „Iserlohn hat in den vergangenen Wochen fantastischen Basketball gespielt“, so Philipp Kappenstein, was den Auftritt seines Teams an diesem Abend so bemerkenswert machte. Aus dem Feld lag die Abschlussquote der Uni-Städter konstant bei 47 Prozent. Die deutliche Führung hatte bis zur Pause nicht nur Bestand, sondern konnte durch die WWU Baskets auf 48:25 erhöht werden.
Vier Viertel durchgezogen
Manch mitgereister Beobachter sprach zur Halbzeit darüber, ob man das Niveau würde halten können. Sie wurden eines Besseren belehrt: Die WWU Baskets griffen weiterhin in der Defensive beherzt zu, Iserlohn wurde zu einer Reihe von Ballverlusten gezwungen. Aufbauend auf der nach Philipp Kappenstein „besten Defensivleistung der Saison“ lief auch das Offensivspiel wie am Schnürchen. Mit variabel ausgespielten Plays, darunter ein Dreier durch Malcolm Delpeche, raubte Münsters 7:0-Run den Gastgebern zu Beginn der zweiten Hälfte jegliche Resthoffnung.
Trotz der deutlichen Führung im vorher mit Spannung erwarteten NRW-Derby, dem der Gastgeber Playoff-Charakter zuordnete, hatten die WWU Baskets noch lange nicht genug. Boten einen tollen Team-Basketball mit einem Topwert von 21 Assists, der alle Spieler einbezog. Die zahlreich mitgereisten Fans dankten mit großartiger Unterstützung über die gesamte Spielzeit. Als i-Tüpfelchen entschied Malcolm Delpeche auch den in 39 Sekunden zwischenzeitlich ausgetragenen „Dunk Contest“ gegen Iserlohns Center Jozo Brkic mit 2:1 für sich.
Am Ende feierte Münster einen starken Auftritt, der im Gedächtnis bleiben wird und eine Mannschaft, die sich durch nichts abbringen ließ.
Headcoach Philipp Kappenstein: „Das war einfach ein Statement. Es war heute wirklich beeindruckend was das Team geleistet hat, von 1 bis 11 fantastisch verteidigt, ein sehr starkes Heimteam wie Iserlohn auf 57 Punkte gehalten. Wir haben jedes Viertel gewonnen. Ich glaube, das war ein Ausrufezeichen an alle, die ein bisschen an uns gezweifelt haben. Ich kann meinem Team heute nur ein super Kompliment mache, das heute die mit Abstand beste Defensivleistung der Saison abgerufen hat, was bis heute nicht gut gelaufen ist. Wir haben uns heute in einen Lauf gespielt, haben es vier Viertel durchgezogen.“
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- 12.12.2019 Fünf UBC-Talente bei DBB-Nominierungslehrgängen. Vom UBC Münster werden Lukas Ehrich, Max Schell und Leo Lüsebrink für die DBB-Nominierungslehgänge berufen. Ebenfalls für die DBB-Ebene wurden Joshua Sievers und Marko Rosic beruffen, die eine Einladung zum DBB-U15-Leistungscamp erhielten. (Mehr lesen …)
Emotionales Highlight – Gefühlte Playoffs gegen Bochum (14.12.2019)
Zwei packende Duelle in sieben Tagen. Jeweils eine 65:63-Führung für die WWU Baskets in den Schlusssekunden. 2,3 Sekunden auf der Uhr. Stefan Weß übernahm Verantwortung, traf zum 65:63. Die Entscheidung? Nein, soeben retteten sich die VfL SparkassenStars Bochum in die Verlängerung, glichen mit der Schlusssirene aus. Das Momentum schien auf Bochumer Seite. Doch im Stile einer Spitzenmannschaft zeigten sich die WWU Baskets unbeeindruckt, konterten mit einem 8:0-Lauf in der Verlängerung, basierend auf variabler Defensive auf höchstem Level.
War der Rückschlag der Vorwochen-Niederlage kaum verdaut, begann die Partie in Bochum mit dem nächsten. Jan König knickte in der ersten Minute um. Headcoach Philipp Kappenstein: „Mit Jan König hat heute das Herzstück unserer Mannschaft weitgehend gefehlt und wir haben trotzdem gewonnen. Von daher bin ich einfach nur happy und sehr stolz.“
Besonders freuten den Headcoach nach einer der besten Saisonleistungen der WWU Baskets die gelungenen taktischen Umsetzungen: „Wir haben etwas in der Trainingswoche aufgebaut, die Mannschaft hat daran geglaubt.“ Bochums spanischer Headcoach Felix Banobre lobte den Auftritt der WWU Baskets ebenfalls: „Sie haben ein brilliantes Spiel gespielt, hatten einen brillianten Plan.“
Headcoach Philipp Kappenstein: „Es war von der Teamleistung her wirklich ein besonderer Sieg für mich, auch in einer Einordnung der letzten Jahre. Aus so einem Sieg kann man eine Menge Energie ziehen. Das war von der emotionalen Seite her ein ganz, ganz besonderer Sieg.“
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22.12.2019 JoJo Cooper hinterlässt Spuren in Münster. Herzliches Dankeschön, JoJo! (Mehr lesen …)
27.12.2019 Jasper Günther wechselt von Phoenix Hagen zu den WWU Baskets (Mehr lesen …)
31.12.2019 Ligaspitze: Zu den bisherigen 6 Heimspielen der Saison pilgerten 15.370 Zuschauer zum Berg Fidel. Damit sahen durchschnittlich 2.562 Fans ein Heimspiel der WWU Baskets. (Mehr lesen …)