Hinweise für Besucher des Heimspiels gegen Iserlohn Kangaroos
16. Oktober 2020Fortschritte und eine bessere Leistung
17. Oktober 2020(ts) Die WWU Baskets haben ihre Saisonpremiere nach 224 Tagen ohne Liga-Spiel gegen die Iserlohn Kangaroos erfolgreich gestaltet. Und die hatte es wie erwartet in sich: Am Ende von 40 umkämpften Derby-Minuten feierten die WWU Baskets beim 77:75 (40:37) die ersten beiden Punkte.
Auf diesen Moment hatten sich Fans und Spieler der WWU Baskets Münster seit Monaten gefreut – zum ersten Mal wieder in die abgedunkelte Halle einlaufen, zum ersten Mal wieder Basketball gemeinsam erleben, zum ersten Mal wieder bis in die Schlusssekunden zittern. 610 Zuschauer hatten sich im für verschiedene Szenarien konzipierten Verfahren ihr digitales Ticket gesichert und feierten das Team um Kapitän Jan König beim Einlauf. Unterstützen es nach Kräften und hielten sich äußerst diszipliniert an das Regelwerk, das in diesen Zeiten umfangreich ist.
WWU Baskets mit 12er-Rotation
Die ersten Saisonpunkte erzielte Jasper Günther nach zehn Sekunden per Korbleger in kongenialer Kombination mit Malcolm Delpeche. Die Anfangsphase gestalteten die mit ihrem besten Kader ins Eröffnungsspiel gehenden WWU Baskets konzentriert. Bis zum 12:8 durch den ersten Punkt von Rückkehrer Adam Touray nach knapp sieben Minuten waren sie zunächst defensiv gewohnt aggressiv. Dann aber schlichen sich Ungenauigkeiten in der Ballbewegung und defensive Nachlässigkeiten ein. Folge: 17:17 nach dem 1. Viertel.
Knappe Führungen
Es entwickelte sich daraufhin ein Schlagabtausch, in dem die WWU Baskets immer wieder wenige Punkte vorlegten, die die Kangaroos stets egalisierten. Meist über ihren Mann des Spiels Alexander Möller (24 Punkte) und Initiator Toni Prostran. Oft mit variablem Spiel ans Brett zu einfachen Korblegern, das die Münsteraner Defensive kaum in den Griff bekam. Die WWU Baskets versäumten weiter davonzuziehen. Eine Ursache: Die an diesem Abend eklatante Freiwurfschwäche (16/34). Marck Coffin setzte sich mit beinahe schon artistischem Korbleger zum 23:20 durch, holte den nächsten Rebound und schickte Oliver Pahnke auf die Reise, der Kai Hänig zum 25:20 auflegte. Die Fünf-Punkte-Führung hielt bis zum 32:27 per Korbleger durch Malcolm Delpeche. Drei einfache Korbleger in Folge durch Alexander Möller zum 37:37 – Beleg für nun zu geringe defensive Intensität gegen robuste Iserlohner. 5,7 Sekunden vor Ablauf der ersten Hälfte versenkte Neuzugang Thomas Reuter einen seiner zwei Dreier zur 40:37-Pausenführung für die WWU Baskets.
Typisches Auftaktspiel
Das Derby blieb auch nach dem Wechsel ein typisches Auftaktspiel. Helge Baues mit fünf Punkten in Serie drehte einen kurzzeitigen Rückstand zum 53:50. Iserlohn machte es gut, unterband den Münsteraner Rhythmus immer wieder, blieb unter dem Korb sehr physisch. Headcoach Philipp Kappenstein rotierte nun weniger als vor der Pause. Zum Ende des dritten Viertels wurde Münsters Defense entschlossener, die Offense zog mit höherem Tempo nach. Der stärkste Akteur der WWU Baskets Marck Coffin sorgte per Korbleger und Sprungwurf zum 57:53. 17:17 endete auch das dritte Viertel.
Willensstarke Schlussphase
Auch wenn noch nicht alles rund lief, der große Willen der WWU Baskets, ihren Fans den Heimsieg zu schenken, war deutlich spürbar. Erneute fünf Punkte in Folge des im Stile eines Leaders vorangehenden Marck Coffin, ein Korbleger von Malcolm Delpeche – das schien beim 77:71 die Belohnung des willensstarken Schlussspurts der WWU Baskets zu sein. Vier vergebene Freiwürfe in Folge ließen die Fans fast verzweifeln. Doch das viel zitierte „Momentum“ kippte nicht mehr in Richtung Iserlohn. Es blieb beim 77:75. Zwei ganz wichtige Punkte wanderten nach dem intensiven Derby auf die weiße Habenseite.
Mannschaft verabschiedet Fans aus ihren Zonen
Die Mannschaft von Philipp Kappenstein spielte die Energie, die sie von den Rängen bekam, in der Schlussphase zurück. Und legte noch eins drauf, verabschiedete ihre stehend applaudierenden Fans aus den jeweiligen Besucherzonen aus der Halle mit viel Applaus.
Samstag bei LOK Bernau
Für die WWU Baskets steht am kommenden Samstag eine schwere Auswärtsaufgabe an. Bei LOK Bernau geht es um 19.00 Uhr um die nächsten zwei wichtigen Zähler. Tags zuvor reisen sie bereits nach Berlin an, absolvieren ein Shootaround am Spieltag in der Halle der Gastgeber.
Fotos: Markus Holtrichter
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
WWU Baskets Münster – Iserlohn Kangaroos 77:75 (17:17/40:37/57:54)
WWU Baskets: König, J. , Günther (14/1), Weß (6/2), König, A., Hänig (2), Baues (9), Coffin (17/2), Pahnke (4), Grühn (4), Delpeche (11), Reuter (7/2), Touray (3).
Iserlohn Kangaroos: Dahmen, J. (3), Francisco (DNP), Prostran (14/2), Hübner (8/2), Graham (9/1), Möller (24), Buss (8), Dizdar (3/1), Dahmen, R. (6/1), Marei (DNP).
Zuschauer: 610 (Halle Berg Fidel, Münster)
Die Spielstatistik wird vom BALLSIDE Liveticker präsentiert.
WWU Baskets – Iserlohn Kangaroos. Das ganze Spiel ansehen auf AISPORTWATCH.
Stimmen zum Spiel
Headcoach Philipp Kappenstein: „Es war ein typisches erstes Saisonspiel. Es war leider doch so, dass wir eben mit einer gewissen Portion Nervosität ins Spiel gegangen sind. Wenn man jetzt die reinen Zahlen sieht, ist es schon so, dass wir effizient angegriffen haben. Wir haben 50 % Zweier geworfen, sind gut Inside gegangen, haben 44 % Dreierquote, was exzellent ist, haben 34 Freiwürfe, was exzellent ist. Allerdings haben wir natürlich eine Freiwurfquote vom anderen Planeten. Die ist leider sehr schwach gewesen heute.
Man muss auch sagen, dass Iserlohn es richtig gut gemacht hat. Sie haben unseren Rhythmus bei jeder Gelegenheit zerstört. Sie haben unter dem Korb sehr physisch, wie man spielen muss, gespielt, haben uns keine einfachen Punkte erlaubt. Wir haben es leider in dem Moment nicht bestrafen können, indem wir die Freiwürfe einfach machen. Dann gehst du natürlich auch mit einem anderen Selbstbewusstsein rein, wenn du dann mit zehn Punkten in Führung gehst, was wir nie geschafft haben. Das gehört dann einfach dazu. Daran müssen wir arbeiten. Nichtsdestotrotz bin ich sehr, sehr froh, dass wir die ersten beiden Punkte auf dem Deckel haben. Das war mir klar, dass das ein enges Spiel wird. Ich habe das auch vor dem Spiel nicht umsonst und auch nicht aus Spaß gesagt, auch wenn das von außen natürlich gerne anders gesehen worden wäre. Es war klar, dass das eng und hitzig werden wird.“
Marck Coffin: „Mir haben die Situationen gefallen, die wir in der Offense genommen haben. In der Defense hatten wir taktisch Pläne vorbereitet, denen wir als Mannschaft nicht gefolgt sind in der ersten Hälfte. Die Teamarbeit am Ende hat uns den Sieg geholt. Adam und Malcolm haben kritische Rebounds erobert. Wir sind an die Freiwurflinie gekommen zum Schluss, haben leider nicht getroffen, aber das nimmt sie auch aus dem Rhythmus. Und defensiv waren zum Schluss alle 5 auf dem Feld kommunikativ und intensiv.“