Ausrufezeichen im Gruppenfinale: WWU Baskets gewinnen 91:71
4. April 2021UBC und WWU Baskets Münster trauern um Werner Bergmann
10. April 2021(ts) Die WWU Baskets gestalteten auch das dritte und letzte Playoff-Gruppenspiel der ersten Gruppenphase erfolgreich. Mit dem unerwartet deutlichen 91:71-Erfolg (zum Spielbericht) sind sie in die zweite Gruppenphase der Playoffs um den Aufstieg in die BARMER Basketball Bundesliga ProA eingezogen. „Wir haben von Anfang an defensiv die richtige Einstellung gehabt“, sagte Jan König zum Grundbaustein des Erfolgs. „Ich könnte gerade, ehrlich gesagt, mit der gesamten Mannschaft, auch mit der Stimmung in der Mannschaft, nicht zufriedener sein“, fügte Headcoach Philipp Kappenstein hinzu.
Die Stimmen des dritten Playoff-Spiels am Ostersonntag fasst WWUBASKETS.MS zusammen.
Zum Spielverlauf:
WWU-Baskets-Coach Philipp Kappenstein: „Das war unsere beste Saisonleistung im wichtigsten Spiel. Komplette Teamleistung, alle elf Leute defensiv, wie die beiden Spiele davor, heute noch einmal auf höherem Level, gegen die beste Offensive der ProB Süd. Wir haben uns den Heimvorteil in der zweiten Runde, der uns nach einer regulären Saison mit normalen Modus entgangen wäre, jetzt erarbeitet. Ich könnte gerade, ehrlich gesagt, mit der gesamten Mannschaft, auch mit der Stimmung in der Mannschaft, nicht zufriedener sein. Der entscheidende Faktor heute war defensiv. Erst mal war wichtig, dass wir nur zwei Tage Vorbereitung hatten und die sehr effektiv genutzt haben, was natürlich gerade für die nächste Runde sehr wichtig sein wird, so etwas schon mal so gemacht zu haben. Kompliment an Helge, der uns einen super Away-Trip organisiert hat, dass wir die Chance hatten, einen Tag vorher hinzufahren, mit Übernachtung, mit Training am Abend zuvor und am Spieltag morgens, mit Essen, alles top organisiert seinerseits.
Mannschaftsmäßig war ganz klar, dass wir defensiv die beiden Guards, die überragend sind aus meiner Sicht, aus dem Spiel genommen haben. Da haben Olli, Jasper, Marck wirklich fantastisch gespielt, alle anderen Postionen ehrlich gesagt auch. Das war defensiv auf einem wirklich ganz, ganz hohen Level heute. Sie sind nie ins Laufen gekommen, sie sind nie wieder rangekommen. Sie haben nie einen Lauf bekommen. Wir haben immer, wenn mal ein Fünkchen aufgekommen ist, direkt gekontert. Offensiv haben wir als Team heute den Ball gut bewegt.“
Helge Baues: „Das war eines unser besten Spiele zu einem der wichtigsten Zeitpunkte. Nachdem wir in der ersten Halbzeit so gut gespielt haben, fand ich es positiv, dass wir nicht wie gegen Bochum eingebrochen sind, sondern so weiter gemacht haben und das Spiel am Ende auch so deutlich gestaltet haben. Bei Auswärtsfahrten, wo man übernachtet, hat man immer eine besondere Teamchemie, weil man mehr Zeit miteinander verbringt. Aber dann waren wir sehr gut auf die Coburger vorbereitet, was sie machen, während sie vielleicht nicht so gut auf uns vorbereitet waren. Wir haben sehr viele offene Dreier bekommen. Wir sind ja eins der besten Dreierschützen-Teams der Liga. Die ersten drei Würfe waren getroffene Dreier und dann waren wir heiß und im Spiel.“
Jan König: „Wir haben von Anfang an defensiv die richtige Einstellung gehabt. Offensiv haben wir einfach unser Spiel gespielt, haben auch gut ausgenutzt, was die Coburger uns defensiv gegeben haben. Das waren einfach die Sachen, Pick and roll konnten wir sehr gut ausnutzen, unterm Korb waren wir überlegen, auch körperlich. Von außen war der Platz da, dann haben wir unsere Würfe natürlich auch sehr gut getroffen. Wir waren aus meiner Sicht auch sehr frei.“
BBC-Coburg-Headcoach Valentino Lott: „Erste Hälfte war es sehr schwer für uns, Münster von der Dreierlinie zu stoppen. Münster war heute ganz deutlich die bessere Mannschaft und hat das Spiel, auch in der Höhe, verdient gewonnen.“
Zur Entwicklung der Mannschaft
Philipp Kappenstein: „Heute hat man gesehen, dass wir auch gelernt haben. Wir waren genau an demselben Punkt, wo wir zur Halbzeit vor vier Wochen gegen Bochum waren. Da haben wir ebenfalls eine überragende erste Halbzeit gespielt, mit den Dingen, die wir umgesetzt haben, uns vorgenommen haben, sind aber in der zweiten Halbzeit völlig vom Weg abgekommen. Diese Erfahrungen, die wir in der regulären Saison auf dem harten Weg, mit üblen Tiefschlägen bekommen haben: Da kann man immer sagen, lass uns daraus lernen. Aber da haben wir daraus gelernt. Das hat die Mannschaft gerade heute mit Beginn der zweiten Halbzeit, da haben wir sehr stark angefangen, sehr gut umgesetzt. Wir haben einfach sehr konsequent weiter gespielt, sind unseren Vorgaben treu geblieben. Das war einfach ein Riesenschritt, das war ja jetzt nicht irgendwer, sondern das war eine sehr, sehr gute Mannschaft und die beste Mannschaft, die wir in den letzten Wochen gespielt haben. Von daher kann man da jetzt sehr darauf aufbauen. Man muss jetzt aber erst einmal durchatmen und sagen, die erste Runde haben wir richtig gut gemacht und das genießen, dass wir die ganzen Mühen, auch Ostersonntag weg von den Familien, ohne bitteren Beigeschmack und nicht umsonst gemacht haben. Das war ein richtiges Finale, das haben die Jungs extrem gut angenommen und umgesetzt.“
Zur nächsten Gruppenphase der Aufstiegsrunde
Philipp Kappenstein: „Nach diesen drei Spielen in acht Tagen sind jetzt drei Tage frei. Einige fahren jetzt nach Hause zu ihren Familien. Donnerstag und Freitag machen wir weiter, haben dann das Wochenende frei. Dann werden wir eine sehr harte Woche machen, eine Konditionswoche wie wir sie vor der ersten Playoffrunde hatten, um einfach hinten raus die Körner zu haben, ein paar neue Reize zu setzen. Mal sehen gegen wen man spielt, das bleibt abzuwarten. Trotzdem hat man sich genug zu erarbeiten und auch ein paar neue Sachen mit reinzunehmen, mit denen man den Gegner auch überraschen kann. Wir haben unser Ding gemacht, können nichts anderes beeinflussen und werden dann da bestmöglich, hoffentlich gesund, plus Adam hoffentlich, in voller Stärke in die nächste Runde gehen.“
Jan König: „Das Team hat sich jetzt damit ordentlich Selbstbewusstsein geholt, aber natürlich muss jedem klar sein, dass es in der nächsten Runde noch ganz andere Gegner geben kann, die auch wieder ganz andere Qualitäten haben. Und da ist dann ein Spiel auch einfach wieder ganz neu zu spielen.“
Zur hohen Belastung in den Playoffs
Jan König: „Nach dem Programm haben wir uns jetzt einfach mal drei freie Tage verdient. Das ist ja auch wichtig, dass sich alle erholen. Das hast Du heute auch gemerkt. Wir haben davon profitiert, auch die Tiefe im Kader zu haben, wechseln zu können. Aber Du hast heute gemerkt, dass die Beine bisschen schwerer als an einem gewohnten Wochenende waren. Wenn die Leute zur Bank gekommen sind, waren sie schon am Anschlag, das hat man da gemerkt. Mit einer hohen Führung im Rücken geht es dann natürlich auch leichter und wir hatten auch keinen großen Druck. Tendenziell ist das ein Vorteil, man darf ein Spiel dann nur nicht zu leicht nehmen. Wir haben es heute genutzt, um uns für die nächste Runde den Heimvorteil zu sichern und auch mit einem super Gefühl zu starten.“