U19 bezwingt dezimierte Eisbären
22. Januar 2022„Das ist gerade alles Improvisation“
23. Januar 2022(ts) Die WWU Baskets Münster bleiben in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB unnachgiebig: Trotz deutlichem Trainingsrückstands einiger Akteure setzte das Team von Headcoach Björn Harmsen beim 83:65 (40:40) im Spitzenduell mit dem Tabellenzweiten SBB Baskets Wolmirstedt ein weiteres Ausrufezeichen. Nach schwächerem Auftaktviertel dominierten die Münsteraner insbesondere die zweite Halbzeit. Mit dem 14. Sieg in Folge lösten sie ihren bisherigen ProB-Rekord mit 13 Siegen nacheinander aus der Saison 2018/2019 ab.
Starkes Auftaktviertel der Gäste
Gegen die Sachsen-Anhaltiner startete WWU-Baskets-Coach Björn Harmsen mit großer Formation in persona Ryan Richmond, Stefan Weß, Rijad Avdic, Helge Wezorke und Kai Hänig. Die ersten Minuten standen ganz im Zeichen zweier präsenter Defensivreihen. Nur 3:0 stand es nach gut dreieinhalb Spielminuten. Die Teams neutralisierten sich, dementsprechend niedrig war der Score auch nach weiteren drei Minuten – 7:7 (7.). Münsters Dreier fielen nicht. Nur Helge Wezorkes Distanzwurf saß bei sieben Versuchen im Auftaktviertel für eine knappe Führung (12:10, 9.), ehe Wolmirstedt in den verbleibenden 70 Sekunden des Auftaktviertels nicht zu stoppen war. Die Gäste-Verteidigung nahm den WWU Baskets ihre Stärken, am anderen Ende des Parketts traf Dominick von Waaden zwei blitzsaubere Dreier zum Abschluss eines 9:0-Lauf – 12:19 nach den ersten zehn Minuten.
Deutliche Steigerung
Im zweiten Viertel war eine frühe Auszeit von Björn Harmsen vonnöten, in der er die offensichtlichen Probleme klar ansprach. Schlampigkeiten in der Defensive und fehlende Aggressivität ermöglichten den SBB Baskets die erstmalige Führung im zweistelligen Bereich (16:26, 13.). Offensiv taten sich die Uni-Städter weiter schwer, gute Wurfchancen zu kreieren, ließen dazu auch einfache Punkte liegen (19:31, 15.). Einem Befreiungsschlag gleich kam der Distanzwurf zum 22:31 von Rückkehrer Jasper Günther. Startsignal für einen entschlossenen 8:0-Lauf, dessen weitere fünf Punkte Ryan Richmond beisteuerte (27:31, (16.). Mannschaft und Publikum trugen sich fortan gegenseitig, nach zwei schnellen Dreiern der gleichen Protagonisten tobte die Halle (33:34, 17). Die WWU Baskets hatten ihre Energie deutlich verändert. Symbolisch hierfür setzten Stefan Weß und Adam Touray in Koproduktion unter dem Korb energisch nach (35:36, 19.). Die Offensive der Münsteraner stabilisierte sich. Jasper Günther sprühte vor Elan, glich mit Dreipunktspiel 1,5 Sekunden vor der Halbzeitsirene aus (40:40).
WWU Baskets übernehmen das Ruder
So blass der Tabellenführer die erste Viertelstunde auftrat, so imposant spielte er die zweite Halbzeit. Die Münsteraner holten sich mit halbzeitübergreifendem 9:0-Lauf die Führung zurück (46:40, 23.). Defensiv arbeiteten sie jetzt hochintensiv, adaptierten häufig Wolmirstedter Offensivplays, schafften in dieser Phase einige Stopps. Stefan Weß, mit Ryan Richmond Münsters Topscorer (18 Punkte), traf nach Avdic‘ Steal von ganz weit draußen (49:43, 25.). Noch ließ der Gastgeber Chancen liegen, sich frühzeitig abzusetzen. Jan Bergen sammelte vier schnelle Punkte per Korbleger. Wolmirstedt schloss auf (49:47, 26.). Ein weiterer Lauf (7:0) sorgte nach Steal und Fastbreak von Rijad Avdic für fantastische Atmosphäre in der Halle Berg Fidel (56:47, 27.). Die verbleibende Zeit des Viertels gehörte den Gästen. 57:52 vor dem letzten Viertel.
Münsters Offensive bestimmt das Spiel – Dreier fallen
In das Schlussviertel starteten die WWU Baskets fokussiert, versenkten über die selbstbewußten Stefan Weß und Rijad Avdic drei schnelle Zweier (63:52, 32.). Wolmirstedter Aufholversuche erstickte Münsters energische Defense im Keim. Offensiv spielte sich das Harmsen-Team in einen Rausch, bewegte mustergültig den Ball. Wolmirstedt war beeindruckt. Und die Dreier fielen nun wie am Schnürchen ‒ gleich deren fünf in Folge. Avdic, Richmond, Wezorke, wiederum Avidic und Reuter: Unberechenbar langten Münsters Distanzspezialisten zu. Der fünfte Dreier in Folge zur höchsten Führung (78:59, 35.) brachte die offensiv und defensiv inzwischen gleichermaßen starken Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße. Spannung kam nicht mehr auf, das Spitzenspiel war längst entschieden. Stefan Weß‘ weiterer Bilderbuch-Dreier begeisterte (83:65, 39.). Mit 26:13 beherrschten die WWU Baskets das Schlussviertel.
Samstagabend bei LOK Bernau – vier Tage später Nachholspiel
Nach zwei Heimspielen stehen für die WWU Baskets zwei weite Auswärtsreisen auf dem Programm. Am kommenden Freitag reisen die Uni-Städter zunächst ins über 500 kam entfernte Bernau bei Berlin, wo sie am Samstag, 29. Januar in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB bei LOK Bernau zu Gast sind. Hochball in der Erich-Wünsch-Halle ist um 19.00 Uhr, Sportdeutschland.TV überträgt ab 18.45 Uhr live. Vier Tage später reisen die Münsteraner zum Nachholspiel bei den BSW Sixers (bei Leipzig) am Mittwoch, 02. Februar (19.00 Uhr).
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
WWU Baskets Münster – SBB Baskets Wolmirstedt 83:65 (12:19/40:40/57:52)
WWU Baskets: Richmond (18/2, 5 Reb.), Günther (15/2, 5 Ass.), Weß (18/2, 9 Reb.), Hänig (1), Wezorke (8/2), Avdić (13/2, 7 Reb.), Pahnke, Touray (5), Onwuegbuzie (2), Reuter (3/1)
SBB Baskets: Bogdanov (1), Haufs (3/1), Talbert (18/3), von Waaden (15/4), Bergen (7/1), Lieser, Adenekan, Borekambi (12), Dembskis (9), Zenelaj
Schiedsrichter: Manuel Günther, Daniel Lagudka
Viertelergebnisse: 12:19 / 28:21 / 17:12 / 26:13
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 50% (WWU Baskets) / 32% (SBB Baskets); Dreier-Quote: 31% / 43%; Freiwurf-Quote: 74% / 74%; Assists: 13 / 13; Rebounds: 41 / 42; Turnover: 12 / 21.
Zuschauer: 700 (nach aktueller Verordnung, Halle Berg Fidel, Münster)