Halbfinal-Chance erhalten: WWU Baskets in Ulm gefordert
27. April 2022Aus im Viertelfinale: WWU Baskets unterliegen in Ulm
29. April 2022(as) „Super intensiv“, „würdiges Finale“, „mega Stimmung“: Es gibt 18-Punkte-Niederlagen, da weiß man schon 5 Minuten vor Schluss: „das wird nichts mehr“ und dann gibt es solche Spiele: Vor mehr als 400 Zuschauer*innen machten die UBC-Damen letzten Sonntag im Pokalfinale gegen den TSV Hagen 1860 Werbung für sich – und werden nach der Schlusssirene minutenlang mit Standing Ovations für ihre Leistung gefeiert.
Deutlich konzentrierter und noch aggressiver als im Hinspiel starteten die Gegnerinnen aus Hagen in das entscheidende Spiel um den Pokalsieg. Nachdem sie dreimal zuvor schon im WBV Pokale standen und verloren, wollten sie jetzt unbedingt den Pott selbst gewinnen. Doch davon ließen sich die Mädels von Peter Lüsebrink und Markus Wagner nicht beeindrucken, in der 6. Minuten stand es nach einem 3er von Franka Bruning 8:9. Doch die Hagenerinnen, angetrieben von ihren erfahrenen Regional- und Zweitligaspielerinnen, ließen nicht nach und konnten sich nach den ersten 10 Minuten einen 7-Punkte-Vorsprung sichern (11:18 nach dem 1. Viertel).
Im zweiten Viertel wurde durch eine starke Hagener Defense der Angriff der Münsteranerinnen immer mal wieder vorzeitig unterbrochen. Defensiv hingegen verlangten die Mädels in ihrer eigenen Halle Hagen genauso viel ab wie schon im Hinspiel, auch wenn nun mehr Würfe der Gegnerinnen ihr Ziel fanden. Es ging mit einem Halbzeitrückstand von 14 Punkten in die Kabine (23:37).
Doch weder die UBC-Damen noch ihre zahlreichen Fans in der alten Halle des Pascal-Gymnasiums ließen in der zweiten Halbzeit nach. Vor den Augen von WBV Präsident Uwe Plonka und Vizepräsident Lothar Drewniok wurden die Hagenerinnen mit defensivem taktischem Geschick und purem Einsatz vor schwere Aufgaben gestellt. Der Ball lief im UBC-Angriff teilweise mit Highlight-Spielzügen, sodass das 3. Viertel mit 15 Zählern für den UBC das punktreichste der Gastgeberinnen war. Mit nur 7 Punkten Rückstand ging es in die letzten 10 Minuten (38:45 nach dem 3. Viertel).
Und so erfolgreich ging es mit einem 9:4 Lauf weiter, sodass der Vorsprung 4 Minuten vor Schluss auf 4 Punkte schrumpfte. Doch dann zeigten die Spielerinnen vom TSV Hagen ihre individuelle Klasse und Erfahrung und trafen einen wichtigen Wurf nach dem nächsten. Der UBC riskierte mit einer defensiven Umstellung noch einmal alles, aber Hagen antwortete perfekt. Das Ergebnis spiegelt in der Höhe daher nicht ganz die Leistung der UBC-Spielerinnen wieder – und das honorierten die eigenen Unterstützer*innen mit langem Applaus.
Herzliche Glückwünsche gehen an dieser Stelle nach Hagen, die in einem starken Spiel verdient den Pokal mit ihren 80 mitgereisten und lautstarken Fans nach Hause nehmen. Die Meisterfeier inklusive Pokal, Fans, Konfettikanonen, T-Shirts, Sektduschen und abgeschnittenem Netz konnte sich sehen lassen.
Der deutlich scheinende Endstand von 46:64 spricht nicht für das spannende, intensive Spiel, das die UBC-Damen den klassenhöheren Gegnerinnen aus Hagen boten. Wenig Fehler, Spannung und Schnelligkeit überzeugten auch die zahlreichen Zuschauer*innen und die 3er von Franka Bruning und starken Korbaktionen von Nele Mühlmann brachten die Halle zum Kochen. Hervorzuheben ist auch erneut der Wille und die Konzentration der Spielerinnen von Coaches Lüsebrink und Wagner, das Spiel mitzugestalten und ihr Bestes zu geben. Insgesamt ziehen Spielerinnen und Coaches eine erfolgreiche Bilanz aus Hin- und Rückspiel und freuen sich darüber, den Damenbasketball in Münster so stark zu repräsentieren und zu fördern.
Co-Trainer Markus Wagner: „Im Vorfeld haben wir uns gefragt, ob wir mental auf diesem Niveau ein zweites Spiel schaffen. Die Antwort ist insgesamt Ja! Wir konnten das Spiel nochmal knapp machen, haben den Rebound kontrolliert und was besonders Klasse war: wir konnten alle 12 Spielerinnen mindestens 2x über mehrere Minuten einsetzen und es gab keinen Bruch im Spiel. Das ist schon super ungewöhnlich, insbesondere für ein Finale. Es zeigt eigentlich alles, wenn uns eines der besten Teams des Landes oberes Regionalliga-Niveau bescheinigt und der WBV Präsident uns ermutigt den Schritt dahin zu gehen, aber das müssen wir sehen. Dennoch war noch mehr drin. Die Fans haben uns unglaublich gepusht, selbst in den Auszeiten konnte man sein eigenes Wort nicht verstehen. Solche Stimmung war Bundesliga-würdig. Aus der ganzen Stadt und allen Basketball-Vereinen waren Unterstützer*innen da. Wo gibt’s sowas schon? Das Spiel wird niemand vergessen.“
Doch um sich über den nächsten Schritt überhaupt erst Gedanken machen zu können, muss das Team die sportlichen Voraussetzungen schaffen. Im vierteiligen Saisonendspurt geht es jetzt um die Meisterschaft und die Belohnung für eine lange Saison unter Corona-Bedingungen: alle vier Spiele müssen gewonnen werden, um die Tabellenspitze zu halten! Und die Gegnerinnen lassen sich auch hier sehen, direkt Samstag (30.04.) geht es gegen den Tabellenvierten, der den Münsteranerinnen schon im Hinspiel das Leben schwer gemacht hat – Bochum. Auch das Spiel verspricht wieder spannend zu werden und das Team braucht auch hier wieder zahlreiche Unterstützung in der Halle, um 18 Uhr im Pascal-Gymnasium. Für Kuchen und Getränke wird gesorgt.
Für den UBC haben gespielt: Nele Mühlmann (11), Hannah Schmitz (9), Franka Bruning (8), Nora Reimann (7), Johanna Koptik (5), Bella Becker (3), Karo Mersch (2), Dinah Fiebig (1), Miri Lincoln, N