(ts) Es war spür- und sichtbar. Neuzugang Andreas Seiferth gab den WWU Baskets schon in Bremerhaven eine andere Präsenz und einen anderen Zusammenhalt, insbesondere in der Defensive viel mehr Stabilität. „Allein schon die Präsenz, die Andy ausstrahlt, helfe der Mannschaft sehr“, verdeutlichte Cheftrainer Björn Harmsen auf der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz vor dem letzten Test gegen die Artland Dragons.

Der Deutsche Basketball Bund ehrte Andreas Seiferth anlässlich des WM-Qualifikationsspiels Deutschland gegen Slowenien in München für seine Nationalmannschaftskarriere. Die Auszeichnung für 53 Länderspiele nahm Vizepräsident Armin Andres aus dem Präsidium des Deutschen Basketball Bundes (DBB) vor. Foto: camera4 / Thilo Wiedensohler

Alles in allem verlief die Vorbereitung bis dato durchwachsen. Denn taktisch verändert sich das Spiel mit dem 53-fachen Nationalspieler naturgemäß, entsprechend in den letzten beiden Wochen der Vorbereitung die Inhalte im Training. „Andy rückt jetzt auf die Fünf, Adam geht von der Fünf auf die Vier, Cosmo von der Vier auf die Drei. Wir haben dadurch viel mehr Raum, den wir wegnehmen auf dem Spielfeld durch die neue Line up. Das wird uns vor allen Dingen mehr Stabilität in der Verteidigung geben“, erläuterte Björn Harmsen.

„Das Schöne ist ja, dass Andy mit der Demut da ran geht“

Björn Harmsen

Dem späten Einstieg von Seiferth konnte der Cheftrainer der WWU Baskets aber auch Positives abgewinnen. „Unsere vier Rookies konnten sich so akklimatisieren, haben viel gespielt, durften Fehler machen, weil es doch ein ganz anderes Basketballspiel ist als das, was sie kannten, weil es technisch und aus meiner Sicht auch taktisch anspruchsvoller ist.“

Die Aufgabe eines Trainers im Profibereich sei es, die Stärken seiner Spieler zu erkennen und danach zu spielen. „Das ist das, was den Job, was den Spaß ausmacht, dass man immer wieder neu denken, neu kreativ sein muss“, so der Vollblut-Coach. Selbst wenn man eine Vorstellung habe, wie man mit dem „richtigen Center-Spieler“ Andreas Seiferth spielt, sei es doch wieder anders im Zusammenspiel mit den anderen Spielern.

„Die größte Herausforderung ist momentan, die Raumaufteilung und das Timing zu finden mit Adam und Andy zusammen, weil das sehr spannend ist, wenn sie zusammen spielen“, sagte der 40-Jährige.

„Andy wird alle besser machen“

Björn Harmsen

Andreas Seiferth im Testspiel bei den Eisbären Bremerhaven. Foto: WWU Baskets

Die Zeit drängt bis zum Saisonstart. „Wir haben letzte Woche viel geschafft und mussten das auch in dieser Trainingswoche, um taktisch zumindest auf ein Level kommen, mit dem wir in die Saison gehen können“, erklärte Harmsen. „Aber im Vordergrund steht immer noch die Abstimmung mit den Spielern, jetzt mit neuen Positionen und einem weiteren neuen Spieler nach zuvor vier Neuzugängen.“

Den Aufsteiger bringt Seiferth als Mannschaft „auf ein ganz anderes Niveau. Andy ist für uns und für die Liga Gold wert, weil er alles mitbringt. Wir müssen ihn konsequent nutzen, nutzen, nutzen“, gab Harmsen die Marschroute vor und betont den Einfluss auf die Mannschaft: „Er wird alle besser machen, er wird jedem den Ball geben, wenn er frei ist. Das kann er alles.“ Den Cheftrainer der WWU Baskets freut besonders: „Das Schöne ist ja, dass Andy mit der Demut da ran geht, das ist das Großartige. Er nimmt die Aufgabe hier mit großem Respekt an.“