„Wir sind nicht ganz so leicht auszurechnen“
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24. Oktober 2022(ts) Nach zwei Siegen in Folge in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hat der Aufsteiger seine erste Heimniederlage kassiert: Gegen PS Karlsruhe Lions unterlagen die WWU Baskets Münster vor 2.500 Fans am Samstagabend verdient mit 73:85 (36:40). Dezimierte Karlsruher untermauerten ihren Ruf als Playoff-Kandidat, während die Münsteraner einiges vermissen ließen, offensiv über weite Strecken zu statisch spielten.
Schwaches Münsteraner Auftaktviertel
Die Starting Five im zweiten ProA-Heimspiel bildeten Jasper Günther, Connor Harding, Cosmo Grühn, Andreas Seiferth und Adam Touray. Es war die erwartet schwere Aufgabe, Karlsruhe zudem nicht mit allen Optionen ausgestattet. Die beiden Lions-Topscorer Maurice Pluskota und Bazoumana Koné fielen kurzfristig aus. Münsters Aufbauspieler Hilmar Pétursson musste noch geschont werden. Die Münsteraner begannen im Gegensatz zu den Gästen unsicher, lagen schnell 0:8 hinten. Karlsruhe wirkte souverän und spielte seine Klasse über die gesamte Spieldauer aus, bereitete den WWU Baskets enorme Probleme im Aufbau. Erst nach drei Minuten gelangen erste Punkte (4:8). Stefan Weß verkürzte zwischenzeitlich mit fünf Punkten in Folge (12:20). Symptomatisch aber für das in die Binsen gegangene Auftaktviertel: Karlsruhe erhöhte mit einem Vierpunktspiel des überragenden Lovel Cabbil Jr. auf 12:24 nach Viertel eins.
WWU Baskets arbeiten sich heran
Erneut brauchten die Münsteraner etwas Anlauf, arbeiteten sich dann aber langsam nach 13 Punkten Rückstand auf Schlagdistanz heran. Über den Zwischenstand 22:29 nach vier Touray-Punkten sorgte dann der Dreier von Thomas Reuter für Erlösung auf den Rangen. Und als Darien Jackson postwendend per Fastbreak auf 29:34 stellte, waren 2.500 Fans sofort da. Erheblich zugelegt hatte das Team von Björn Harmsen im Rebounding. Stefan Weß, nach coronabedingter zweiwöchiger Pause mit 100%-Quote und 10 Punkten zurück, verkürzte aus der Distanz: 36:40 zur Pause.
Turnover vermiesen offenes Duell
Die WWU Baskets nutzten ihre Wurfchancen, die sie in dieser Spielphase durch gute, aber ansonsten zu selten effiziente Ballbewegung kreierten. Vor allem durch Jasper Günther mit zwei Dreiern in Folge. Halbzeitübergreifend bedeutete Münsters 9:0-Lauf nicht nur den Führungswechsel, sondern die erste und einzige Führung (42:40). Aber erneute Turnover der Uni-Städter nutzte Karlsruhe trocken zu einem 8:0-Lauf, den Jasper Günther mit seinem dritten Dreier in Folge nur kurz stoppte (45:48). Weitere Fehler nutzte das Badener Ensemble eiskalt: 0:13-Lauf. Nach 27 Minuten war die Partie vorentschieden (49:62). 14:5 Turnover – eine richtungweisende Zwischenbilanz.
Kurzzeitige Hoffnung verpufft
Die Münsteraner zeigten Charakter, indem sie nicht aufgaben und trotz des deutlichen Rückstands weiter kämpften. Fünf Punkte von Jasper Günther und ein Dunking von Adam Touray nach feinem Pass von Andreas Seiferth – der 7:0-Lauf zum 57:66 nährte noch einmal Hoffnung der anfeuernden Baskets-Fans. Darien Jackson und Connor Harding verkürzten gar auf 65:71, aber der heiße Playoff-Kandidat aus der Fächerstadt hielt die Münsteraner mit all seiner Klasse und Abgebrühtheit schnell auf zweistelliger Distanz (67:78). Eine spannungsgeladene Crunchtime wie noch eine Woche zuvor in Bochum sahen die Fans an diesem Abend nicht. Der seit fünf Jahren etablierte Badener Zweitligist war individuell und mannschaftlich reifer.
WWU Baskets Münster – PS Karlsruhe Lions 73:85 (12:24/36:40/52:66)
WWU Baskets: Jackson (10), Günther (17/4), Weß (10/2), Seiferth (9, 10 Reb.), Harding (7/1), Jones, Pahnke, Touray (10), Grühn (7/1, 6 Reb.), Reuter (3/1)
PS Karlsruhe Lions: Omojola (15), Cabbil jr. (18/3), Karacic (8), von Waaden (8/2), Cugini (6), Bajo (18/3), Albus (12/2)
Viertelergebnisse: 12:24 / 24:16 / 16:26 / 19:19
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 58% (WWU Baskets) / 48% (Karlsruhe); Dreier-
Quote: 39% / 26%; Freiwurf-Quote: 73% / 85%; Assists: 12 / 9; Rebounds: 40 / 32; Turnover: 19 / 6
Schiedsrichter: Rosenbaum, Jelenic, Kotlyar
Zuschauer: 2.500 (Halle Berg Fidel, Münster)
Wiedersehen in Leverkusen
Da werden Erinnerungen an die stimmungsvollen ProB-Finals 2019 wach: Zum nächsten Auswärtsspiel reisen die WWU Baskets am kommenden Sonntag, 30. Oktober, zu den Bayer Giants Leverkusen. Jeweils 3.000 Fans beider Teams feierten 2019 gemeinsam zwei begeisternde Endspiele. Spielbeginn des erstmaligen Aufeinandertreffens in der ProA ist in der Ostermann-Arena um 16.00 Uhr. Tickets sind hier im Online-Ticketshop der Bayer Giants erhältlich. Auf geht’s nach Leverkusen zur gemeinsamen Wiedersehensfeier!