Neuaufstellung der männlichen Teams
31. März 2023Westfalenderby am Sonntag: Baskets empfangen formstarke Bochumer
31. März 2023(ts) Seit Saisobbeginn ist Hilmar Pétursson für die WWU Baskets Münster aktiv. Vor dem Rückspiel gegen Bochum spricht der 22-jährige Isländer im Interview mit GAMEDAY.MS über seine ersten Erfahrungen als Profi im deutschen Zweitliga-Basketball, dem nur Sekunden dauernden Einsatz im Hinspiel in Bochum und glückliche Menschen in seinem Heimatland Island.
Hilmar, welche persönliche Bilanz ziehst Du nach acht Monaten in Münster und im deutschen Profibasketball?
Hilmar Pétursson: Ich habe das Gefühl, dass ich mich auch außerhalb des Basketballs als Person sehr weiterentwickelt habe. Als Basketballer habe ich das Spiel besser verstanden. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich in dieses System eingefügt habe, aber inzwischen habe ich den Dreh raus.
Deine Heimat Island gilt im World Happiness Report als eines der glücklichsten Länder der Welt. Überrascht Dich das?
Überhaupt nicht! Obwohl es bei uns immer kalt ist, haben wir großes Glück mit der Natur und die Menschen bei uns sind nett sowie in guter Gesundheit.
Gutes Stichwort: Ein halbes Jahr ist es in Island dunkel und kalt, mit unbeugsamer Natur. Wie kommt es da, dass die Isländer sich selbst für so glücklich halten?
Wir haben eine der schönsten Naturlandschaften der Welt. Fast überall fällt der Naturbezug ins Auge, wie die Blaue Lagune oder der Goldene Kreis. Einige der Jungs aus dem Team haben mir erzählt, dass sie endlich Nordlichter gesehen haben. Natürlich freue ich mich für sie, aber in Island kann man sie fast jeden Tag sehen, also ist es für uns gar nicht so aufregend, aber immer wunderschön!
Was macht Deiner Ansicht nach die Lebensqualität in Island aus?
Auch weil bei uns nicht viele Menschen leben, sind wir eine großartige Gemeinschaft. Soziale Gerechtigkeit wird groß geschrieben. Wir haben eine gute Gesundheitsversorgung, eine hochwertige Bildung und Bildungsgerechtigkeit.
Was ist denn die Glücksformel der Isländerinnen und Isländer insbesondere in diesen schwierigen Zeiten?
Alle halten zusammen, auch wenn wir schwere Zeiten durchmachen, vor allem während der Corona-Zeit. Der Krieg in der Ukraine hat keine Auswirkungen auf uns, aber wir empfangen die Menschen, die aus dem Land geflohen sind, mit offenen Armen.
Was macht Dich ganz persönlich glücklich?
Ich bin ein einfacher Mann. Eine gute Nachtruhe, gesundes Essen und Sport machen mich glücklich – auch jeden Tag mit meiner Familie und Freunden sprechen zu können.
Bist Du mit Deiner ersten Saison im europäischen Profibasketball glücklich? Welche Erwartungen wurden erfüllt, welche eher weniger?
Ich betrachte diese Saison als eine ,Lernsaison’, in der ich nur lernen und besser werden kann. Am Anfang war es schwierig, aber sobald ich in eine Routine hineingekommen bin, wurde es einfacher. Mein Spielverständnis hat sich verbessert, aber es gibt noch einige Dinge, an denen ich individuell arbeiten muss, um den nächsten Schritt als Spieler zu machen.
Diese erste Profi-Saison geht in einem Monat zu Ende. Was planst Du danach?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich tun werde. Ich hoffe, wir können in der Pro A bleiben, dann würde ich auf jeden Fall in Erwägung ziehen zu bleiben. Aber man weiß ja nie, was die Zukunft bringt.
Welche Erinnerungen hast Du an das Hinspiel in Bochum? Ist es am Sonntag ein Duell auf Augenhöhe?
In der ersten Minute des Bochum-Spiels habe ich mir eine Gehirnerschütterung zugezogen, deshalb habe ich das Spiel nicht gespielt. Aber ich erinnere mich, dass wir zur Halbzeit mit 20 Punkten führten und dann in der Verlängerung gewonnen haben. Bochum spielt einen sehr schnellen Basketball und wirft den Ball in den ersten acht Sekunden. Wenn wir versuchen, mit ihrem Tempo mitzuhalten, werden wir das Spiel verlieren. Wenn wir also gewinnen wollen, müssen wir ein langsames Spiel spielen und mental bereit sein