Derby-Tour im Fanbus: Samstagabend Westfalenderby in Bochum
24. Oktober 2024Neu: Die Rückrunden-Dauerkarte 2024/25
25. Oktober 2024(ts) Die Uni Baskets Münster haben viele Gesichter, sind das pulsierende Basketball-Herz des Münsterlands. Rund um den Basketball-Zweitligisten sind einige spannende Persönlichkeiten anzutreffen. Wer verbirgt sich hinter den Gesichtern der Uni Baskets?
Heute im interview: Ty Groce (Small Forward der Uni Baskets, Zur Originalausgabe: gameday.ms – faces stellt sie vor)
GAMEDAY.MS: Ty, du lebst jetzt ein knappes Vierteljahr in Münster? Was hat dich am meisten in einer neuen Stadt in einem fremden Land überrascht?
Ty Groce: Die Leidenschaft und die Begeisterung, die die Fans in Münster mitbringen, sind unglaublich. Das ist mir schon beim letzten Testspiel vor der Saison gegen Artland aufgefallen. Sie sind nicht nur bei unseren Spielen großartig, sondern auch für andere Mannschaften in der Stadt. Ich freue mich auf jedes Heimspiel, weil ich weiß, dass wir ein großartiges Publikum haben, das uns Energie gibt.
GAMEDAY.MS: Zuletzt habt ihr sensationell Aufstiegsfavorit Merlins Crailsheim bezwungen. Trainer Götz Rohdewald hat im Pressegespräch betont, du hättest ein super Spiel gemacht. Was bedeutet dir sein Lob? Wie ist das Zusammenspiel mit der Mannschaft nach den ersten Spielen?
Ty Groce: Ich war sehr dankbar, das von Götz zu hören. Nach meiner schwachen Leistung gegen Jena habe ich mich sehr auf das Spiel am Samstag gefreut. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Beitrag zum Sieg gegen Crailsheim. Ich habe eine sehr gute Chemie mit allen im Team. Es macht die Arbeit so viel leichter und macht Spaß, wenn alle uneigennützig sind und als Kollektiv den Erfolg wollen.
GAMEDAY.MS: Wann hast du dich für den Leistungssport beziehungsweise für eine professionelle Basketballer-Karriere entschieden? Und warum bist du Profibasketballer, was motiviert dich?
Ty Groce: Ich begann mit fünf Jahren wettkampfmäßig mit Basketball, Fußball und Football. Als ich in die High School kam, hörte ich mit den anderen Sportarten auf, um Profibasketballer zu werden. Ich habe mich für diese Karriere entschieden, weil es mir so viel Freude bereitet, die Welt zu bereisen und das Spiel zu spielen, das ich liebe. Für meinen Familiennamen und meine Freunde in der Heimat zu spielen motiviert mich unter anderem.
GAMEDAY.MS: Du wirkst von außen betrachtet sehr in dich ruhend. Ist das dein Naturell oder machst du mentales Training dafür?
Ty Groce: Ich hatte schon immer eine ruhige und sanftmütige Persönlichkeit, solange ich mich erinnern kann. Meine Mutter ist sehr ähnlich, also habe ich das vielleicht von ihr übernommen. Es gibt auch eine Form von mentalem Training, denn ich glaube, dass es während des Spiels von Vorteil ist, sich nicht zu sehr in seine Emotionen hineinzusteigern, um sich auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren.
GAMEDAY.MS: Wodurch kannst du den Fokus im Wettkampf oder Training verlieren? Ein Fehlwurf oder schlechter Pass? Oder eine Schiedsrichterentscheidung? Wie findest du nach einem Fehler oder Misserfolg wieder den Fokus?
Ty Groce: Ein Fehler im Zusammenhang mit dem Spielplan kann dazu führen, dass ich die Konzentration verliere. Auch eine umstrittene Entscheidung eines Schiedsrichters kann sich auf meine Konzentration auswirken. Ich gewinne meine Konzentration zurück, indem ich von meinen Teamkollegen oder Trainern ermutigt werde und mir sage, dass ich zur nächsten Spielaktion übergehen soll. Alle im Team sind immer positiv und motivierend, und das hilft mir sehr.
GAMEDAY.MS: Samstag spielen wir in Bochum ein Derby. Was sind für dich besondere Derbys in Deiner Heimat? Gibt es ein Derby, das dich besonders fasziniert?
Ty Groce: Das berühmteste Derby ist für mich die Rivalität im Football zwischen der University of Michigan und der Ohio State University. Die meisten in meiner Familie und ich sind Michigan-Fans, deshalb freuen wir uns jedes Jahr auf eines der größten Spiele im College-Football. Zwei Derbys im College-Basketball, an denen ich beteiligt war, sind Eastern Michigan University gegen Western Michigan University sowie Butler University gegen Xavier University. Diese Begegnungen sorgen für zusätzlichen Nervenkitzel beim Zuschauen und Mitspielen.
GAMEDAY.MS: Die Niederlage in Jena hat Götz öffentlich auf seine Kappe genommen, weil er sagte, er hätte zu wenig rotiert und so am Ende die Kraft gefehlt. Wie kommt so eine offene Fehlerkultur bei dir an?
Ty Groce: Götz ist ein großartiger Trainer. Ich denke, jeder im Team stimmt mit ihm überein und vertraut jeder seiner Entscheidungen. Wir haben als Mannschaft in Jena in kurzer Zeit zu viele Fehler gemacht, die uns letztlich das Spiel nach einem hohen Vorsprung gekostet haben. Diese Mannschaft kann etwas Besonderes sein, weil wir aus unserem Fehler lernen und in einer ähnlichen Situation gegen Crailsheim die Sache in die Hand nehmen konnten.