Die Ausgangslage der Uni Baskets

Die Lage in der Liga verspricht an den letzten acht Spieltagen beste Unterhaltung und sportliche Dramen. Bis Platz fünf sind es aus Münsteraner Sicht nur zwei Punkte Rückstand, zugleich droht der Verlust eines Playoff-Rangs. Trotz der Niederlage in Bremerhaven am Freitagabend hat der Tabellenachte Uni Baskets sein Schicksal weiter in der eigenen Hand. Schon mit einem Erfolg am Sonntag könnte das Team von Götz Rohdewald mit Bochum nach Punkten gleichziehen. Im Heimspiel braucht es dafür noch einmal eine eigene Mentalität: In jedem Zweikampf da sein, in jeder Situation alles versuchen, um das Publikum mitzunehmen und Vorteile zu schaffen. Was dann gemeinsam möglich ist, hat die zweite Halbzeit gegen Jena eindrucksvoll gezeigt. Die zweite Halbzeit zur ersten machen, könnte ein Motto am Sonntag sein.

Cosmo Grühn war nach viermonatiger Pause in Bremerhaven erstmals wieder im Kader. „Die Energie war gegen Bremerhaven der Wichtigkeit des Spiels nicht angemessen“, sprach der Kapitän der Uni Baskets klare Worte. „Das ist aber auch direkt was, was wir für das Spiel gegen Bochum mitnehmen müssen: In Spielen gegen Playoff-Kandidaten wird einem nichts geschenkt. Da muss man von Anfang an und über 40 Minuten bereit sein. So wie die Stimmung bei uns nach dem Spiel war, versuchen wir genau das vor heimischem Publikum aufs Parkett zu bringen.“

Foto: Photominds Münster

Spektakuläres Finish im Hinspiel

Als Gewinner gegen Bochum hätten die Uni Baskets auch Vorteile im Direktvergleich, nachdem sie Ende Oktober das Hinspiel in einer Aufholjagd in den letzten Sekunden spektakulär wie hauchdünn 78:77 für sich entscheiden konnten. Im Schlussviertel drehte das Team von Götz Rohdewald einen 18-Punkte-Rückstand nach 32 Spielminuten in einem begeisternden Finish, das in einem Thriller reüssierte.

Der Gegner: Auswärtsstarke Bochumer

Die VfL SparkassenStars Bochum präsentieren sich als drittbestes Auswärtsteam der Liga mit einer sehenswerten Bilanz. In fremden Arenen holten die Ruhrstädter 16 Punkte aus 13 Spielen. Dabei stechen die Erfolge in Crailsheim (94:87) und Tübingen (86:77) hervor. Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass die jüngsten beiden Auswärtsauftritte in einer Formdelle mit deutlichen Niederlagen einhergingen. Bei den Playoff-Anwärtern Gießen (81:96) und Bremerhaven (64:86) war das Team von Felix Banobre ohne Siegchance. Der Gast kommt mit dem 98:83-„Pflichtsieg“ vom Freitagabend gegen den Tabellenletzten Vechta II nach Münster.

Besonderer Spielstil

Was mit dem Tabellensechsten auf die Uni Baskets zukommt, ist klar: Der Bochumer Spielstil gilt als nahezu einzigartig in der ProA, insbesondere durch die Verteidigungsvarianten des spanischen Trainers Banobre, die darauf angelegt sind, stets den Rhythmus des Gegners zu brechen. Dass aber die Uni Baskets mit dieser Spielweise umzugehen wissen, bewiesen sie in den bisherigen ProA-Duellen – in allen fünf Spielen gingen die Münsteraner gegen Bochum erfolgreich vom Parkett. Allerdings waren diese Derbys ausnahmslos solcher würdig in knisternder Atmosphäre hart umkämpft und sahen knappe Endergebnisse.

Foto: Photominds Münster

US-Amerikaner Choh verstärkt VfL

Gegenüber dem Hinspiel hat der VfL Ende Januar seinen Kader, den wir im Vorbericht seinerzeit ausführlich vorgestellt haben, mit dem Small Forward Tamenang Choh, der vom spanischen Zweitligisten Homs Rentals UE Mataro kam, noch einmal verstärkt. In seinen bisherigen vier Partien fügt sich der 26-jährige US-Amerikaner hinter dem absoluten Leistungsträger Keith Braxton (19,5 Punkte, 5,2 Assists) glänzend als zweitbester Bochumer Punktesammler ein (17 Punkte).

Das sagen die Trainer

Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Die Bochumer Mannschaft ist sehr unangenehm zu spielen. Sie macht ein paar Dinge defensiv vor allem anders als andere Mannschaften. Da muss man sich erst mal darauf einstellen. Das ist schwer, dagegen zu spielen. Sie haben sich noch einmal verstärkt mit Choh, einem sehr athletischen Spieler, der defensiv und offensiv Probleme bereiten kann. Mit Braxton haben sie den Topscorer der Liga und viele deutsche Spieler mit hoher Erfahrung und guter Qualität. Es ist eine sehr gute Mannschaft. Wir haben nur den heutigen Samstag, um uns vorzubereiten. Es ist ein Heimspiel. Wir müssen mit der richtigen Energie wie in der zweiten Halbzeit gegen Jena spielen und kämpfen. Vor allem Einzelaktionen werden in dem Spiel Sonntag nicht zum Ziel führen. Wir müssen den Ball versuchen zu bewegen. Das wird nicht einfach. Wir werden gucken, ob wir uns heute darauf einstellen können.“

Felix Banobre, VfL-Cheftrainer: „Münster ist sehr heimstark. Beide Spiele [des Wochenendes] werden sehr hart für uns werden und wir müssen unser volles Potenzial abrufen.“

Ticket-Infos – ÖPNV inklusive

Eintrittskarten für die Partie in der Halle Berg Fidel können im Online-Ticketshop der Uni Baskets erworben werden. Im Ticket enthalten: Die Hin- und Rückfahrt mit Bussen der Stadtwerke Münster der Preisstufe 0 im Stadtgebiet Münster (Haltestellen Sporthalle Berg Fidel mit dem StadtBus 5, oder P+R Preußenstadion mit dem StadtBus 1).

Die Partie verfolgen

Der Basketball-Streamingkanal Sportdeutschland.TV überträgt das Heimspiel der Münsteraner ebenso wie sport.de live. Sendebeginn ist um 18.05 Uhr, Hochball ist um 18.30 Uhr. Dazu halten wir euch mit unserem LIVE-Ticker auf 2basketballbundesliga.de auf dem Laufenden. Nach der Schlusssirene des Duells gibt es das gesamte Spiel im Re-Live bei Sportdeutschland.TV und die Pressekonferenz bei GAMEDAY.MS zu sehen.