
„Drei Viertel lang gut von uns geführt. Dann haben wir den Kopf verloren.“
7. Dezember 2025(ts) Vereinsikone Stefan Weß kehrte zum Derby gegen die Paderborn Baskets in die Halle Berg Fidel zurück – und das zu einem sehr besonderen Anlass. Das Trikot des Münsteraner Basketballidols Stefan Weß ist nach der Partie in einer feierlichen Zeremonie in Münster unter das Hallendach gezogen worden. Seine Nummer 7 wird nie mehr vergeben. Ein Abend emotionaler Wiedersehen und einigen Gänsehautmomenten – danke „Wessi“!
„Die Mannschaft geprägt wie kaum ein anderer“
Der A2-Nationalspieler, der in seiner erfolgreichen Karriere zwei Aufstiege aus der Viertklassigkeit bis in die 2. Bundesliga mit seinem Heimatklub feierte, ist damit der vierte Münsteraner Akteur, dem diese Ehre zuteil wird. „Du hast die Mannschaft geprägt wie kaum ein anderer und deswegen sind wir heute hier, die Nummer 7 hochzuziehen“, sagte deshalb Meinhard Neuhaus, Präsident des UBC Münster, in seiner Rede. „Die Nummer 7 war auch meine Nummer, Helge hatte in seinen Teams auch immer die Nummer 7“, sagte Neuhaus mit einem Augenzwinkern weiter und hob hervor: „Aber du bist derjenige, warum diese Nummer 7 unter die Hallendecke gezogen wird.“
Im Vorfeld des Westfalenduells gegen die Paderborn Baskets trug Teambetreuer Marco Lenz während der Mannschaftspräsentation das überdimensionale weiße Jersey mit der Nummer 7 auf das Parkett. 2017–2025 stand unter der Rückennummer. Unter donnerndem Jubel und stehenden Ovationen folgte Stefan Weß ein letztes Mal.
„Wessi, Wessi“-Sprechchöre
Während der Zeremonie nach dem Spiel meldeten sich zahlreiche Wegbegleiter über die Hallenleinwand zu Wort und würdigten den 31-Jährigen. Als das Trikot unter das Hallendach gezogen wurde, gab es lang anhaltende „Wessi, Wessi“-Sprechchöre und donnernden Applaus von den Fans der Uni Baskets – viele mit glänzenden Augen und manch einer Träne. „Ich möchte an meinem Platz immer für die Uni-Baskets-Leute sprechen, für die vielen, vielen Fans, die immer hier sind. Du bist einfach für uns unser ‚Wessi‘!“, sprach Hallensprecher Heri Koch ihnen aus der Seele, bevor ihm die Stimme wegbrach.
Baskets-Legende Weß kämpft mit Tränen bei Trikot-Ehrung
„Danke für das alles. Das Trikot-Retirement bedeutet mir sehr, sehr viel nach all den Jahren“, sagte ein sichtlich gerührter Stefan Weiß dann in seiner Rede. „Es bedeutet mir auch sehr, sehr viel, nach all den Jahren sich vor allen hier in der Halle zu verabschieden. Der neue Münsteraner „Hall-of-Famer“ ließ seine Zeit mit den Baskets noch einmal Revue passieren. „Es war damals die beste Entscheidung für mich, in meine Heimatstadt Münster zurückzukommen. Wir hatten so eine lange, tolle Zeit mit zwei Aufstiegen. Jetzt endet die Reise für mich hier mit dem Jersey-Retirement. Das hätte ich mir nicht anders und schöner vorstellen können.“ Tosender Beifall unterbrach Weß an dieser Stelle.
Mit Tränen in den Augen schloss die Münsteraner Basketball-Legende überwältigt: „Ich werde diese Zeit immer tief im Herzen behalten, auch diesen besonderen Moment heute. Danke an alle Fans, die mich immer unterstützt haben – mit so viel Wertschätzung. Das hat es so besonders gemacht, hier zu spielen!“ Es folgte eine letzte emotionale Ehrenrunde.
Fotos: Christina Pohler, Uni Baskets / Holtrichter














