Die UBC/SCM Baskets Münsterland treten zuhause an
8. November 2019Auswärtssieg in Hagen
11. November 2019(ts) Schnelle Trendwende. Dem Kurzzeittief mit den beiden Niederlagen gegen Tabellenführer BSW Sixers und bei den Dresden Titans traten die WWU Baskets mit beeindruckender Vehemenz entgegen. Nach 40 Minuten mit von der ersten bis zur letzten Sekunde bärenstarker Teamleistung gewinnen die WWU Baskets bei den Iserlohn Kangaroos mit 89:57 (48:25).
Hellwach von Beginn an
Von Beginn an wurde das NRW-Derby zu einer besonderen Partie. Headcoach Philipp Kappenstein hatte vorher gefordert: „Wir müssen uns wieder darauf fokussieren, das Team zu sein, was in der Liga am härtesten spielt und gegen das quasi niemand gerne spielen möchte. Den ersten Schritt möchte ich am Wochenende sehen.“ Sein Team beherzigte diese Maxime, bereitete mit bissiger und teilweise umgestellter Defensive den Sauerländern große Schwierigkeiten. Stefan Weß engte die Kreise des früheren Bundesligaspielers Malte Schwarz im Iserlohner Aufbau geschickt ein.
Erste sichtbare Folge auf dem Tableau: Die WWU Baskets starteten mit 8:2 anders als an den bisherigen Spieltagen perfekt aus den Startlöchern. Rückenwind, der dem Team auch in der Offensive spürbar guttat. Über 20:11 nach dem ersten Viertel zog es mit einem 13:0-Lauf auf 39:17 unwiderstehlich davon.
Klare Führung zur Pause
Münster kontrollierte das Tempo, so dass die so heimstarken Kangaroos, die dem Tabellenführer BSW Sixers die einzige Saisonniederlage zufügten, nie ins Rollen kommen konnten. „Iserlohn hat in den vergangenen Wochen fantastischen Basketball gespielt“, so Philipp Kappenstein, was den Auftritt seines Teams an diesem Abend so bemerkenswert machte. Aus dem Feld lag die Abschlussquote der Uni-Städter konstant bei 47 Prozent. Die deutliche Führung hatte bis zur Pause nicht nur Bestand, sondern konnte durch die WWU Baskets auf 48:25 erhöht werden.
Vier Viertel durchgezogen
Manch mitgereister Beobachter sprach zur Halbzeit darüber, ob man das Niveau würde halten können. Sie wurden eines Besseren belehrt: Die WWU Baskets griffen weiterhin in der Defensive beherzt zu, Iserlohn wurde zu einer Reihe von Ballverlusten gezwungen. Aufbauend auf der nach Philipp Kappenstein „besten Defensivleistung der Saison“ lief auch das Offensivspiel wie am Schnürchen. Mit variabel ausgespielten Plays, darunter ein Dreier durch Malcolm Delpeche, raubte Münsters 7:0-Run den Gastgebern zu Beginn der zweiten Hälfte jegliche Resthoffnung.
Trotz der deutlichen Führung im vorher mit Spannung erwarteten NRW-Derby, dem der Gastgeber Playoff-Charakter zuordnete, hatten die WWU Baskets noch lange nicht genug. Boten einen tollen Team-Basketball mit einem Topwert von 21 Assists, der alle Spieler einbezog. Die zahlreich mitgereisten Fans dankten mit großartiger Unterstützung über die gesamte Spielzeit. Als i-Tüpfelchen entschied Malcolm Delpeche auch den in 39 Sekunden zwischenzeitlich ausgetragenen „Dunk Contest“ gegen Iserlohns Center Jozo Brkic mit 2:1 für sich.
Am Ende feierte Münster einen starken Auftritt, der im Gedächtnis bleiben wird und eine Mannschaft, die sich durch nichts abbringen ließ.
Samstag gegen Oldenburg
„Wir sind auf dem richtigen Weg, werden uns davon aber auch jetzt nicht berauschen lassen. Wir wollen weiterarbeiten und uns unbedingt nächste Woche das Heimspiel gegen Oldenburg sichern“, gibt Philipp Kappenstein die Marschroute der kommenden Tag vor. Am Samstag, 16.11.2019, erwarten die WWU Baskets um 19.30 Uhr die EWE Baskets Juniors Oldenburg. Max Fouhy wurde inzwischen erfolgreich aufgrund seines Nasenbeinbruchs operiert, wird aber dann noch nicht zur Verfügung stehen können.
Stimmen zum Spiel
Headcoach Philipp Kappenstein:
„Das war einfach ein Statement. Wir hatten vor dem Spiel gesagt, ein angeschlagener Boxer ist am gefährlichsten, um es mit einer Floskel zu halten. Und das wir natürlich schon wissen, wie man zurück in die Spur kommt. Das hatten wir letztes Jahr schon. Es war heute wirklich beeindruckend was das Team geleistet hat, von 1 bis 11 fantastisch verteidigt, ein sehr starkes Heimteam wie Iserlohn auf 57 Punkte gehalten. Wir haben jedes Viertel gewonnen. Ich glaube, das war ein Ausrufezeichen an alle, die ein bisschen an uns gezweifelt haben.
Ich kann meinem Team heute nur ein super Kompliment mache, das heute die mit Abstand beste Defensivleistung der Saison abgerufen hat, was bis heute nicht gut gelaufen ist. Wir haben uns heute in einen Lauf gespielt, haben es vier Viertel durchgezogen. Darauf bin ich sehr stolz. Auf der anderen Seite will ich als Gast auch ganz klar sagen, dass Iserlohn klar unter Wert geschlagen wurde, sie haben in den letzten Wochen fantastischen Basketball gespielt.“
Kapitän Jan König:
„Das war heute außergewöhnlich. Es war jetzt das erste Spiel wo defensiv alles gepasst hat, jeder bereit war, wir physischer als unser Gegner gespielt haben. Und dann hat sich das jetzt endlich mal auf die Offensive übertragen, in der unsere Sachen gut untereinander funktioniert haben. Wir haben dann unsere Angriffe einfach gut ausgespielt, das Spiel gut zu Ende gebracht. Wir müssen jetzt weiter arbeiten. Nächste Woche ist es wieder ein ganz anderes Spiel. Oldenburg ist eine ganz junge Mannschaft, spielt viel schneller, viel aggressiver als heute Iserlohn. Wir müssen jetzt einfach weiter defensiv daran arbeiten, dass wir auch solche Mannschaften in Schach halten können. Das sollte uns zu Hause aber sowieso besser als auswärts gelingen.”
Malcolm Delpeche:
„Wir hatten zwei Niederlagen hinter uns. Die Art wie wir gespielt haben war deshalb richtig gut, wir haben mit einer Menge Selbstvertrauen gespielt, Selbstvertrauen, mit dem wir auch spielen können müssen. Wir haben vor allem vor dem Spiel gewusst, dass Iserlohn ein starkes Team ist, das entschlossen spielt. Wir waren darauf vorbereitet, auch darauf, uns gegenseiteig zu untersützten, aggressiv in der Defense zu spielen. Ich denke, das war heute ein großer Schritt für uns. Nun freuen wir uns auf das nächste Wochenende.“
Kangaroos-Headcoach Milos Stankovic:
„Philipp, Glückwunsch an Dich und Dein Team, ihr habt heute überragend gespielt.
Iserlohn Kangaroos – WWU Baskets Münster 57:89 (11:20/25:48/40:71)
Iserlohn Kangaroos: Frazier (13, 6 Ass.), Ziring (1), Schwarz, K., Schwarz, M., Dahmen, J. (8), Teucher (6), Brkic (10), Buss (2), Allen (6), Dahmen, R. (9), Mareis (2), Schneider.
WWU Baskets: Cooper, J. (9, 9 Ass., 6 Reb.), König, J. (19/3, 5 Ass., 6 Reb.), Weß (5, 4 Reb.), König, A. (8), Hänig (12, 3 Reb.), Padberg (8/2), Del Hoyo (2, 3 Reb.), Baues (5, 7 Reb.), Goolsby (8, 5 Reb.), Lüsebrink (1), Delpeche (14/1, 4 Reb.).
BALLSIDE Re-Liveticker (mit Team-Stats und Boxscore) der BARMER 2. Basketball Bundesliga.