(cs) Der UBC Münster 2 siegte beim erwartet schweren Auswärtsspiel beim RC Borken-Hoxfeld 74:73 in vorletzter Sekunde. Dabei profitierte Münster von vier vergebenen Freiwürfen der Remigianer in den letzten 30 Sekunden der Verlängerung.

Münster startete gegen die in Bestbesetzung angetretenen Borkener durch einen 3er von Topscorer und dem Held der vorletzten Sekunde Benedikt Christophel (23 Punkte) und legte bis zur ersten Viertelpause eine 24:19 Führung hin. Allein im ersten Viertel gelangen Borken-Hoxfeld vier ihrer am Ende zehn 3er während Münster mit drei eigenen Treffen von jenseits der 6,75m dagegen hielt. Mit Anfang des zweiten Viertels setzte sich Münster durch Punkte von gleich fünf verschiedenen Spielern bis zur 15. Minute auf 34:25 ab. Es sollte die höchste Führung in diesem Spiel für Münster sein, denn ab da liefen sich die UBCler zu oft in der gegnerischen Zone fest. Die robuste Spielweise mit vielen Händen auf vielen Armen sollte sich für Borken auszahlen, sie nutzen die Möglichkeiten die sich bietenden Regelinterpretationen clever aus und Münster verlor bis zur Halbzeit den Faden. Die 38:35 Führung zur Halbzeit war somit folgerichtig und der negative Spielverlauf sollte sich auch in der zweiten Halbzeit für Münster fortsetzen.

Wann immer es die UBCler schafften sich abzusetzen, gerade wenn Lorenz Neuhaus, Benni Christophel und Guido Narendorf das Spiel schnell machten, wurden sie von eigenen Fehlern und clever herausgespielten Körben der RCler wieder eingeholt. Mit 55:55 ging das Spiel in die vermeintlich letzten zehn Minuten. Und in denen übernahm zunächst Borken-Hoxfeld Kontrolle und Führung über das Spiel. 64:59 für Borken hieß es nach 37 Minuten und es war dem jungen Ben Onana und der Münsteraner Defensive zu verdanken, dass Münster im Spiel blieb. Ein Steal von Stephan Kreutzer 40 Sekunden vor dem Ende nutze Lorenz Neuhaus mit dem folgenden Korbleger gegen zwei Verteidiger zum 68:68. Im nachfolgenden Angriff hielt die Münsteraner Verteidigung den Korb dicht und der UBC hatte in den letzten Sekunden der regulären Spielzeit die Möglichkeit durch einen 3er von Stephan Kreutzer, den anschließenden Offensivrebound von Ben Onana und dem in letzter Sekunde letztlich erfolglosen Jumper von Lorenz Neuhaus das Spiel zu entscheiden. Doch Münster nutzte sein Chancen nicht und das Spiel ging in die Verlängerung.

In dieser glich das Spiel eher einem Schwergewichtskampf im Boxen. Beide Seiten waren müde, viele Würfe trafen ihr Ziel nicht. Lediglich Benedikt Christophel sollte alle sechs Punkte der Münsteraner durch zwei 3er erzielen. Den ersten zur 71:68 Führung konterte der bärenstark aufspielende Steffen Döhler auf Seiten der Borkener zum 70:71. Im Anschluss folgte ein Fehlwurffestival von der Freiwurflinie. Erst vergab Stephan Kreutzer zwei Würfe von der Gnadenlinie, dann sollte Marcel Gorontzi zur tragischen Figur für Borken werden. Seinem 72:71 Korbleger nach Ballverlust Münster folgten vier von fünf vergebene Freiwürfe in der letzten Minute bis neun Sekunden vor dem Ende (73:71 für Borken). Im letzten Angriff zog Guido Narendorf zum Korb, Borkens Hilfe von der Strongside wurde mit einem kick-out-Pass bestraft und zwei Sekunden vor dem Ende traf Bennedikt Christophel den 3er zum viel umjubelten Sieg für Münster.

„Heute hatten wir einfach nur riesiges Glück. Klar, das Glück muss man manchmal erzwingen, aber wir haben offensiv über weite Strecken kein Mittel gegen die tief stehende Verteidigung der Borkener gefunden. Das hat Borken einfach richtig gut gemacht, sie waren bärenstark und hatten am Ende enormes Pech an der Freiwurflinie. Wir selbst müssen in den letzten vier Spielen aber auch offensiv endlich wieder in die Spur finden. Es kann nicht sein, dass die drei Jugendspieler, die alle die kompletten letzten zehn Minuten in der crunch-time auf dem Feld stehen, für uns die Kastanien aus dem Feuer holen weil die etablierten Kräfte vorher keine Lösungen finden. Im Lokalderby gegen Kinderhaus erwarte ich vor allem von meinen Seniorenspielern das sie mehr liefern“, so ein zwar glücklicher, aber wenig zufriedener Coach Christoph Schneider nach dem Spiel.

Münster nimmt im vorletzten Auswärtsspiel wichtige Punkte auf dem Weg zur Meisterschaft mit. In den verbleibenden vier Spielen haben sie dreimal Heimrecht, sind aber vor dem Lokalderby gegen SCW Kinderhaus am nächsten Samstag (16 Uhr, Pascal-Gymnasium, Eintritt frei) eindringlich gewarnt. Auf dem Weg zur angestrebten Meisterschaft muss schnellstmöglich eine Leistungssteigerung in vielen Bereichen erfolgen.

Statistik aus UBC-Sicht: 24:19 – 38:35 (14:16) – 55:55 (17:20) – 68:68 (13:13) – 74:73 (6:5)

Punkte: Christophel (23), Neuhaus (14), Narendorf (10), Onana (7), Carstens (5), Kreutzer, Wehrenpfennig (je 4), Gernemann (3), Schramm, Oguama (je 2)