Dezimierte WWU Baskets wollen alles raushauen
8. Januar 2021Nothing but Net – der UBC-Talk (005): Cosmo und Oliver zu Gast
11. Januar 2021(ts) Die WWU Baskets bleiben auch im sechsten Heimspiel ungeschlagen! Die Münsteraner bezwangen in einem begeisternden Spitzenspiel die Itzehoe Eagles mit 85:81 (53:51). Gegen den in Bestbesetzung angetretenen Tabellenzweiten und amtierenden Nordmeister setzte sich eine ersatzgeschwächte Achter-Rotation der WWU Baskets mit unbändiger Mentalität und reif gespielter Crunchtime nach 78:79-Rückstand verdient durch. „Wir sind als Underdog ins Spiel gegangen. Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen“, sagte ein sichtlich stolzer Headcoach Philipp Kappenstein über seine Mannschaft nach der Partie.
Offensivpower mit 30 Punkten
Headcoach Philipp Kappenstein musste auf das verletzte Trio Adam Touray, Cosmo Grühn und Helge Baues verzichten. Er begann gegen den seit fünf Spielen ungeschlagenen Meister mit Jasper Günther, Marck Coffin Stefan Weß, Jan König und Malcolm Delpeche. Das Quintett kam offensiv sehr variabel, defensiv vorzüglich in die Partie. Malcolm Delpeche vollendete gleich ein erstes schönes Anspiel von Marck Coffin an den Korb. „Nice“, lobte Philipp Kappenstein den Günther-Dreier zur 7:1-Führung, die Marck Coffin aus der Halbdistanz auf 9:1 ausbaute (3.). Stefan Weß lieferte einen „good shot“, so Kappenstein, und einen Fastbreak (15:10, 6.). Einer ganz feinen Zwei-Punkte-Co-Produktion von Oliver Pahnke und Jasper Günther ließ Malcolm Delpche ein Dreipunktspiel folgen. Die 27:18-Führung sollte die höchste Führung der Partie bleiben. Geduldig spielten die WWU Baskets die letzten 24 Sekunden aus: Jasper Günther traf mit Dreier sekundengenau zum 30:23 nach dem ersten Viertel.
High-Scoring in erster Halbzeit
Die Gäste erzielten dann schnell sechs Punkte in Folge (30:29, 13.), hatten auf eine Zonenverteidigung umgestellt, die den WWU Baskets Probleme bereitete. Erst nach knapp drei Minuten nutzte Kai Hänig seinen Rebound zu zwei Punkten, lieferte die Dublette nur kurze Zeit später, der Thomas Reuter Punkte aus der Mitteldistanz anschloss (36:32). Es war die erwartet hochklassige, längst packende, weil Partie auf Augenhöhe. Erster Führungswechsel, als Itzehoes Marko Boksic eine der in dieser Phase zu vielen zweiten Chancen nutzte (42:43, 17.) Jan König steckte schön auf Jasper Günther durch. Der nächste Eagles-Konter stellte die dezimierten WWU Baskets bei 46:51-Rückstand auf die Probe. Mit Bravour meisterten Marck Coffin, Thomas Reuter diese nicht nur bis zum Ausgleich (51:51). Erneut Jasper Günther vollendete klug ausgespielten letzten Angriff zur 53:51-Führung nach offensivem Schlagabtausch in der ersten Hälfte.
Münster findet Antworten
Wichtig für den weiteren Verlauf „war die beste Defensivhalbzeit, die wir dieses Jahr gespielt haben“, so Kappenstein. Gegen die beste Offensive der Liga. Basis dieser atemberaubenden Wende nach offensivem Feuerwerk war eine bärenstarke Steigerung in der Verteidigung, die lediglich zehn Punkte der Gäste im dritten Viertel gestattete. Zwar taten sich auch die Westfalen mit dem Scoring schwerer, ließen aber auch gut ausgespielte Chancen liegen. Es war nun ein intensives Ringen um Positionen und Punkte. Oliver Pahnke setzte sich mit schnellem Antritt zwischen die Eagles-Hünen hindurch stark zum Korb durch (62:59, 28.). Marck Coffin, umsichtig agierender Rückhalt der kleinen Rotation, vollendete seinen Defensiv-Rebound nach Fastbreak mit Dreipunktspiel zum 65:59. Die WWU Baskets schlossen auch das dritte Viertel mit Führung ab – 67:61. Doch würden angesichts der hohen Intensität und der kleinen Rotation auch die Kräfte reichen?
WWU Baskets mit kluger Crunchtime
Die vorweggenommene Antwort: Ja! Mit jeder gelungenen Aktion, mit jeder Balleroberung schienen sich die Akkus der Uni-Städter wieder aufzuladen. Die WWU Baskets behaupteten zunächst die Führung: Macolm Delpeche mit Lay Up nach schönem Anspiel von Jan König, Marck Coffin übernahm Verantwortung mit dem ersten Dreier der zweiten Hälfte – 74:67 vier Minuten vor dem Ende. Auch als sich Macolm Delpeche aus der Mitteldistanz ein Herz fasste, betrug der Vorsprung weiterhin sieben Punkte (76:69). Doch als Jan König mit dem fünften Foul das Feld verließ, fehlte der nächste „Große“ und die Eagles lagen zwei Minuten vor der Schlusssirene plötzlich mit 79:78 vorne. Und wieder hatten die WWU Baskets die richtigen Antworten auf Itzehoes Ideen, stemmten sich mit allem was sie noch im Tank hatten, gegen physisch überlegene, an diesem Tag favorisierte Eagles. Diese WWU Baskets machten unbeeindruckt weiter, schlugen aus klugen Ballvorträgen entscheidendes Kapital: Coffin, Delpeche und Reuter mitreißend und energisch zur Vorentscheidung. 84:79. Eagles-Topscorer Hooper (21 Punkte) verkürzte auf 84:81, aber auch die letzten 22 Sekunden spielte das Kappenstein-Team stoisch von der Uhr, ehe Malcolm Delpeche den Schlusspunkt zum 85:81-Erfolg setzte.
NRW-Derby am Samstag
Für die WWU Baskets steht eine schwere Auswärtsaufgabe an: Am kommenden Samstag reisen die Münsteraner 14. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB zu den RheinStars Köln. Hochball ist um 18.00 Uhr. Das NRW-Derby wird auf Sportdeutschland.TV live übertragen
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
WWU Baskets Münster – Itzehoe Eagles 85:81 (30:23/53:51/67:61)
WWU Baskets: Christophel (DNP), König, J., Günther (21/3), Weß (7/1), König, A., Hänig (6), Coffin (14/1/5 Ass.), Pahnke (3/5 Ass.), Delpeche (20/10 Reb.), Reuter (14/3), Schell (DNP)
Itzehoe Eagles: Hooper (21), Zazai, Boksic (16/2), Haake, Konradt (10/2), Sperber (3/1), Kröger DNP, Kolo (13/1), Ceesay (6), Stückemann (4), Möller (2), Nyberg (6).
Zuschauer: keine (Halle Berg Fidel, Münster)
Die Spielstatistik wird vom BALLSIDE Liveticker präsentiert.
WWU Baskets – Itzehoe Eagles: Das ganze Spiel AISPORTSWATCH.