„Meine Eltern und mein Bruder gucken jedes Spiel im Livestream“
26. Februar 2021„Wir sind ein bisschen passiv geworden“
27. Februar 2021(ts) Die Heimserie ist gerissen: Die WWU Baskets verlieren erstmals in dieser Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB in der Halle Berg Fidel. Nach neun Heimerfolgen unterlag des Team von Headcoach Philipp Kappenstein dem Tabellenvierten BSW Sixers 80:81 (39:40). Dabei war die Crunchtime nichts für schwache Nerven: Bis gut eine Minute vor Spielende liefen die WWU Baskets Münster zumeist einem knappen Rückstand hinterher. Doch die Uni-Städter ließen trotz eines durchwachsenen Auftritts nicht locker und lagen durch zwei Jan-König-Dreier 77:76 und 8 Sekunden vor Ende 80:79 vorne, um durch zwei eiskalt verwandelte Freiwürfe von Sixers-Topspieler Lucien Schmikale doch noch zu verlieren. Lob fand Headcoach Philipp Kappenstein für die Gäste: „Die Sixers haben ein sehr gutes Spiel gemacht, sind deswegen auch verdienter Sieger, haben auch konstant gut gespielt.“
Furioser Auftakt
Jasper Günther, Marck Coffin, Jan König, Stephan Weß und Malcolm Delpeche waren die Starter der WWU Baskets und kamen blendend in die Partie. Nach je einen Dreier von Marck Coffin und Stefan Weß, einem Dunking von Malcom Delpeche sorgte Jasper Günther per Korbleger für die beachtliche 10:1-Führung (3.). Allerdings: Die Neun-Punkte-Führung verspielten die Münsteraner. Die Sixers kamen schnell auch in ihr typisches Spiel mit der 3-2-Zonendeckung und schnellem Passspiel, glichen mit einem 9:0-Lauf aus (12:12, 6.). Überraschend prägten die Offenses das erste Viertel. Zum Viertelende hin erarbeitete sich das Team von Philipp Kappenstein mit fünf Punkten von Jan König in Folge erneut einen vielversprechenden Vorsprung (22:16, 9.). Thomas Reuter sorgte aus der Distanz für die punktereiche 25:21- Führung nach dem ersten Viertel.
Rhythmus verloren
Das änderte sich schnell. Die Sixers steigerten sich in der Verteidigung und brachen den Münsteraner Spielfluss, die minutenlang ohne Korb blieben. Jasper Günther beendete die Punkteflaute 27:26 (14.). Klasse-Aktionen zum Korb von Günther und per Hakenwurf Malcolm Delpeches gestalteten das Ergebnis ausgeglichen (31:31, 17.). Fortan aber liefen die WWU Baskets bis zur Crunchtime meist einem kleinen Rückstand hinterher, trafen in diesem Viertel kaum aus der Distanz. Sechs Freiwurftreffer nacheinander und ein Steal Oliver Pahnkes mit Korbleger ließen bei 39:37 auf die vermeintliche Halbzeitführung hoffen. Ein Buzzer-Dreier Martin Jelics mit Brett von ganz weit draußen gab jedoch den immer selbstbewusster spielenden Sixers zusätzliche Energie: 39:40 zur Pause.
Offenes Spiel
Großes Manko der WWU Baskets dieses Abends war die ungewohnte Defensivschwäche, sie kassierten zu viele einfache Körbe und Offensivrebounds der Gäste, kamen auch offensiv nach dem so guten ersten Viertel selten in einen richtigen „Flow“. Die Sixers hatten ihre Spielweise über weite Strecken dem Gastgeber aufgezwungen. Kluges, schnelles Passspiel, defensiv sehr griffig. Offen vom Ergebnis her blieb die Partie trotzdem stets. Der Topscorer des Abends Jan König (21 Punkte) ergatterte mit zwei Dreiern die letztmalige Führung (53:52, 25.) bis zur Crunchtime. Die Sixers wirkten fokussierter, die WWU Baskets gerieten wieder ins Hintertreffen: 58:60 nach Viertel Nummer drei.
WWU Baskets schnuppern „nur“ am Sieg
Anfang des vierten Viertels wurde Sixers-Aufbauroutinier Luka Petkovic disqualifiziert, was dem Spiel der Sachsen-Anhaltiner dank starker Guards keinesfalls schadete. Sie erarbeiteten sich anschließend eine 5-Punkte-Führung (62:67). Marck Coffin gelang ein wichtiger Treffer von jenseits der Drei-Punkte-Linie zum 73:73 (37.). Doch ein richtiger Rhythmus wollte sich bei den WWU Baskets nicht einstellen, einige Wurfchancen blieben ungenutzt. Hochspannend war die Crunchtime dennoch. Der coole Sixers-Guard Friederici nutzte die Unachtsamkeiten in Münsters Defense, ergatterte ein Dreipunktspiel. 77:79 35 Sekunden vor dem Ende. Thomas Reuter verwarf einen Dreier, Jan König sicherte den Rebound, machte eigens die Schritte raus hinter die Dreipunktelinie und traf. Die WWU Baskets schnupperten acht Sekunden vor Schluss beim 80:79 am Sieg. Lucien Schmikale preschte von außen durch, bekam das Foul, verwandelte beide Freiwürfe eiskalt (81:80). Noch 3 Sekunden. Der letzte Angriff verpuffte.
Schon Sonntagnachmittag bei den Sixers
Luft zum Durchatmen bleibt nicht. Nur rund 18 Stunden nach Spielende reisen die WWU Baskets am Samstag schon zum Nachholspiel bei den Sixers. Hochball ist am Sonntag um 16.00 Uhr im Sixers-Dome in Sandersdorf (Nähe Leipzig). Der Gastgeber überträgt live auf Sportdeutschland.TV.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
WWU Baskets Münster – BSW Sixers 80:81 (25:21/39:40/58:60)
WWU Baskets: König, J. (21/5), Günther (11/), Weß (3/1), König, A., Hänig (1), Baues (6/2), Coffin (16/3), Pahnke (4), Grühn, Delpeche (10), Reuter (8/2), Max Schell (DNP).
BSW Sixers: Turan, Jelic (9/1), Sievers (3/1), Schmikale (15), Pantelic (11), Rahn (6), Andjelic, Friederici (16/2), Antunovic (10), Petkovic (11/1)
Zuschauer: keine (Halle Berg Fidel, Münster)
Die Spielstatistik wird vom BALLSIDE Liveticker präsentiert.
WWU Baskets – BSW Sixers: Das ganze Spiel auf AISPORTSWATCH