(ts) Die WWU Baskets Münster haben sich mit dem 12. Erfolg in Serie in die Weihnachtspause verabschiedet: Bei den RheinStars Köln gewannen die „Schwarz-Weißen“ am Samstagabend die letzte Partie Jahres mit 100:91 (44:48). Mit einer Energieleistung und viel Leidenschaft zog das Team von Headcoach Björn Harmsen das packende Spiel in der zweiten Halbzeit auf seine Seite. Gleich sechs Akteure der Münsteraner 9er-Rotation punkteten zweistellig, um am Ende völlig ausgepumpt mit einem Jubelkreis eine außergewöhnliche Erfolgsserie zu Beginn des Rückrundenauftakts zu feiern.

Jasper Günther spielte in Köln stark auf. Foto: Markus Holtrichter

Münsteraner kommen schwer ins Spiel

Ryan Richmond, Jasper Günther, Thomas Reuter, Stefan Weß und Adam Touray begannen die letzte Partie in 2021. Headcoach Björn Harmsen hatte über die Woche in der Vorbereitung gefordert: „Wir müssen schon sehr konzentriert in die Partie reingehen.“ Dies beherzigten seine Schützlinge zunächst nur bedingt und kamen schwer ins Spiel, was vor allem an sehr physisch auftretenden RheinStars lag. Nach gut sechs Spielminuten nahm Harmsen eine Auszeit: 10:18-Rückstand, wie erwartet hochmotivierte Kölner spielten ein verändertes Pick and Roll, punkteten zu einfach, offensiv fehlte der Rhythmus. Es bestand Redebedarf. Die WWU Baskets nutzten nun die frühe Teamfoulproblematik des Gastgebers. Angeführt vom formstarken Jasper Günther sammelten sie sechs der acht folgenden Punkte an der Freiwurflinie. Ein ausgeglichenes Auftaktviertel (18:18) versprach ein spannendes Spiel, das die Gastgeber am Ende als „bislang bestes Basketballspiel dieser Saison in der ASV-Sporthalle“ einordnen sollten.

Knapper Rückstand zur Pause

Zu Beginn des zweiten Viertels wurde es direkt ungemütlich. Zwei technische Fouls gegen die Gäste – Ryan Richmond wurde zweimal hart verteidigt – die RheinStars forcierten mit 7:0-Lauf (25:18, 13.) noch einmal Intensität und Tempo. Über Jasper Günther, Stefan Weß und Andrew Onwuegbuzie mit energischem Spiel an den Korb gewannen die Gäste nur kurzzeitig die Kontrolle zur ersten Führung seit dem 3:0 zurück (28:29, 15.). Doch die Rheinländer ließen sich ihr schnelles, robustes Spiel nicht wegnehmen, antworteten über Golson und ihren starken Center und Topscorer von Seckendorf (21 Punkte) mit einem 10:0-Lauf. Die Uni-Städter mussten 3:44 Minuten vor der Pause über 29:38 mit dem höchsten Rückstand abreißen lassen, spielten sich nun aber über ihre Dreierschützen wieder heran. Stefan Weß, Helge Wezorke, und Thomas Reuter trafen drei von drei, Wezorke glich am Korb aus (42:42, 19.). Köln blieb weiter mit 6:0-Lauf am Drücker. Jasper Günther, Topscorer der Partie mit 23 Punkten, verkürzte mit der Halbzeitsirene auf 44:48.

Rijad Avdiç gab den WWU Baskets viel Energie. Foto: Markus Holtrichter

70:65-Führung vor dem Schlussabschnitt

Nach der Pause verdichtete sich das Geschehen noch einmal. Die WWU Baskets spielten fortan mit mehr Abgeklärtheit in ihren Offensivplays, erhöhten ihrerseits die Physis und hatten sich auf Kölns Blockverteidigung eingestellt. Rijad Avdic gab dem Team enorme Energie, vollendete mit fünf Punkten nacheinander den 11:0-Lauf zur Münsteraner 58:52-Führung (25.). Aber die RheinStars arbeiteten im nun hochklassigen High-Scoring-Game weiter am Limit und schlugen mit 9:0-Lauf mittels dreier Distanztreffer zurück. Münsters deutliche Leistungssteigerung dokumentierte sich auch in neun forcierten Kölnern Turnovern im dritten Viertel. Mehrfach sah es im Duell mit wechselnden Führungen so aus, als wenn sich die Waagschale in Richtung der Gäste senken würde. Nach dem 63:65-Rückstand verwandelten Andrew Onwuegbuzie, Helge Wezorke und Adam Touray mit einem weiteren Lauf in den verbleibenden 90 Sekunden zur 70:65-Führung vor dem Schlussabschnitt.

Ungeschlagen in Weihnachtspause – Avdiç mit Double-Double

Auch in den letzten zehn Minuten des Jahres holten beide Teams noch einmal alles aus sich heraus, kämpften um jeden Zentimeter. Abermals wechselte die Führung zum 73:72 zugunsten der RheinStars (32.). Die WWU Baskets verteidigten clever, in der Offensive spielten sie geduldig und schnell passend die beste Option aus. Mit einem 8:0-Lauf erspielten sich sich den erneuten Vorsprung (73:80, 34.). Stefan Weß erhöhte mit fünf Zählern in Folge, noch gut drei Minuten auf der Uhr und erstmals zweistellig in Front (75:85, 36.). Mit dem Selbstbewusstsein eines ungeschlagenen Tabellenführers im Rücken führten die Uni-Städter dann vor der Crunchtime die Entscheidung bei (79:90, 38.). Köln stoppte noch mehrfach erfolglos die Uhr. Sechs Akteure der nach den Ausfällen von Cosmo Grühn und Kai Hänig seit Wochen kleinen Münsteraner 9er-Rotation punkteten zweistellig. Adam Touray und Rijad Avdiç arbeiteten mit je 10 Rebounds prächtig unter den Körben. Letzterer belohnte sich deshalb mit einem Double-Double. Mit nunmehr 24 Zählern und drei Siegen Vorsprung gehen die WWU Baskets nach dem 100:91-Erfolg in die wohlverdiente Weihnachtspause.

Tolle Teamchemie. Ungeschlagener Tabellenführer über die Weihnachtspause. Foto: Markus Holtrichter

Kurze Pausen über Weihnachten und den Jahreswechsel

Mit dem 12. Erfolg in Serie verabschiedeten sich die WWU Baskets in ein kurzes Weihnachtsfest: Nach der Rückkehr aus Köln am Samstagabend haben die Münsteraner ab dem 21. Dezember über die Weihnachstsfeiertage frei. Am 27. Dezember versammelt Headcoach Björn Harmsen seine Schützlinge für eine Trainingsphase wieder um sich, bevor über den Jahreswechsel vom 31. Dezember bis 3. Januar eine zweite kurze Pause eingelegt wird. Aus gutem Grund, haben die WWU Baskets noch einen langen Weg zu gehen. Am 9. Januar 2022 reisen die Uni-Städter zum Auswärtsspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB bei den BSW Sixers. Ihr erstes Heimspiel im neuen Jahr bestreiten sie am 16. Januar 2022 gegen TKS 49ers.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB
RheinStars Köln – WWU Baskets Münster 91:100 (18:18/48:44/65:70)

RheinStars Köln: Mangold (12/4, 7 Ass.), Golson jr. (20/3, 9 Ass.), Kmeesch (13/2), Wendeler (6), Richardson (7/1), Schmidt (4), Blass (2), Jean-Louis (3), Saigge (3/1), von Seckendorf (21/1)
WWU Baskets: Richmond (13, 8 Ass., 8 Reb.), Günther (23/2), Weß (17/3), Wezorke (15/3), Avdiç (12/1, 10 Reb.), Pahnke, Touray (6, 10 Reb.), Onwuegbuzie (11/1), Reuter (3/1).

Viertelergebnisse: 18:18 / 30:26 / 17:26 / 26:30
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 54% (Köln) / 49% (WWU Baskets); Dreier-Quote: 39% / 48%; Freiwurf-Quote: 72% / 77%; Assists: 24 / 17; Rebounds: 40 / 39; Turnover: 14 / 9.

Zuschauer: keine (ASV-Sporthalle, Köln)