Duell der Tabellennachbarn: Showdown am Sonntag in Düsseldorf
24. März 2023Saisonaus für die NBBL
25. März 2023(ts) In der Hinrunde gewannen die WWU Baskets Münster mit 96:67 gegen die ART Giants Düsseldorf. Vor dem erneuten Zweitliga-Duell am Sonntag in Düsseldorf spricht Adam Touray im Interview mit GAMEDAY.MS über seine Erfahrungen im ProA-Abstiegskampf, den Zusammenhalt seines Teams und das anstehende NRW-Duell beim Tabellennachbarn.
Der gebürtige Münsteaner genießt hohe Wertschätzung bei Cheftrainer Björn Harmsen, ist eine wesentlicher Baustein im taktischen Konzept. Der verltzungsbedingte Ausfall des 28-Jährigen war kaum zu kompensieren. Umso besser, dass Touray im Saisonfinale wieder in guter Verfassung zurück ist.
Adam, Du hast den Baskets wegen einer Fußverletzung sechs Wochen gefehlt, spielst erst seit drei Wochen wieder. Wie weit bist Du nun?
Adam Touray: Ich bin bei 99 Prozent, Kleinigkeiten fehlen noch. Mein Fuß hat gut gehalten. Ich hatte nach dem Wiedereinstieg keine großen Probleme.
Es wird auf jeden Fall ein Duell auf Augenhöhe. Das Spiel ist für beide Mannschaften extrem wichtig. Wir werden es uns gegenseitig sehr schwer machen. Es wird ein enges Spiel werden.
Ist es für beide Teams gar ein Abstiegsfinale?
So weit würde ich jetzt noch nicht gehen. Auch für den Verlierer wird es im Kampf gegen den Abstieg nicht vorbei sein. Danach sind es noch immer sechs Spiele. Nicht mehr viele Spiele, weswegen der Sieger am Sonntag einen großen Schritt macht. Gegen Teams aus dem Tabellenkeller sollte man gewinnen.
Unsere Partner Sechsfünftel und studenta WORX organisieren für unsere Fans kostenlose Fanbusse zur Partie nach Düsseldorf. Was sagst Du dazu?
Ich finde es cool, dass mehrere Fanbusse nach Düsseldorf eingesetzt werden. Vielleicht können unsere Fans Sonntag ein kleines „Heimspiel“ daraus machen. Das wird uns auf jeden Fall super helfen, jeder einzelne Fan ist wichtig. Ich freue mich darauf, dass möglichst viele unserer Fans mit dabei sind (kostenlose Busfahrt nach Düsseldorf sichern!).
Du kennst den Kampf um den Klassenerhalt in der zweiten Liga von Deinen Stationen Essen und Schalke 04. Worauf kommt es jetzt an, das Saisonziel zu erreichen?
Das Wichtigste ist, als Team zusammenzubleiben. Man muss bei dem bleiben, was man die ganze Saison über gut gemacht hat, natürlich von Fehlern lernen, aber unbedingt als Team zusammenbleiben. Aber in Münster ist genau das gar keine Frage. Wir haben einen großen Zusammenhalt, verstehen uns sehr gut. Das habe ich schon anders erlebt als hier.
Was hat sich in der Liga im Abstiegskampf verändert? Wie hat sich die Liga als Ganzes entwickelt?
Die 2. Bundesliga war damals schon ausgeglichen. Mit Schalke haben wir mit neun Siegen die Klasse gehalten. Jetzt bist du mit zehn Siegen sechs Spieltage vor Saisonende keinesfalls sicher. Das zeigt, wie viel ausgeglichener die Liga noch einmal geworden ist.
Nach 27 von 34 Spieltagen steht der Aufsteiger WWU Baskets Münster mit erwarteten Topteams wie Bayer Leverkusen oder Jena auf Augenhöhe. Hättest Du mit solchen letztjährigen Spitzenteams im Kampf um den Klassenerhalt vor der Saison gerechnet?
Nein, das hätte ich überhaupt nicht erwartet. Jena hat sicher eines der höchsten Budgets der Liga. Die hatte ich unter den Top drei, vier vor der Saison. Leverkusen war für mich ein sicheres Playoff-Team. Umso wichtiger waren unsere ersten Siege Anfang der Saison, um uns Rückenwind zu verschaffen.
Machen wir einen kleinen Zeitsprung in die Vergangenheit: Basketball ist nicht unbedingt die erste Wahl für einen Jungen in Deutschland. Wie bist du zu deinem Sport gekommen?
Ich habe mit Fußball angefangen, aber nicht so viel gespielt, so dass es nicht so viel Spaß gemacht hat. Genau zu der Zeit wurde in der Grundschule mit Basketball angefangen. Ich habe gemerkt, dass ich da ein kleines Händchen für hatte. Das hat mir Spaß gemacht und bin dann zum Probetraining beim UBC Münster gekommen. Von da an hat mich Basketball begeistert.
Hattest du damals Vorbilder? Aus dem Basketball? Aus anderen Sportarten oder Lebensbereichen?
Natürlich habe ich damals gerne Dirk Nowitzki gesehen, als ich noch nicht so viel mit Basketball am Hut hatte. Er war schon das Vorbild für einen Deutschen. Als man bisschen mehr NBA geschaut hat, kamen Kobe Bryant und LeBron James dazu. Wirklich wichtige Vorbilder stammen abaer aus meiner Familie. Mein Opa und meine Mutter waren und sind große Personen in meinem Leben, wahre Lebensvorbilder für mich!
Hast du neben deinem Sport und dem Familienleben noch Zeit für Hobbys oder andere sportliche Aktivitäten? Was interessiert Dich außerhalb des Basketballs am meisten?
Ich gucke sehr gerne mit Freunden Dartsspiele. Die Darts-WM wird immer verfolgt. Und mit ein paar Freunden Darts zocken macht immer Spaß.
Welchen Stellenwert hat es für Dich, in Deiner Heimatstadt den Kindheitstraum Basketball-Profis zu verwirklichen? Und das noch gemeinsam mit Stefan Weß, einem Freund seit Kindertagen?
Als wir mit der Familie den Weg zur ProA oder BBL geplant haben, dachte ich, vielleicht spielt man mit den Jungs von hier mal in der Uni-Halle in der Regionalliga, bevor es woanders höher weitergehen muss. Ich bin super glücklich, in der ProA mit „Wessi“ in der Heimatstadt zu spielen. Das ist schon was Schönes.
Du wirst in gut zwei Monaten 29. Kommt Deine beste Zeit erst noch? Wie lange möchtest Du auf Profi-Niveau Basketball weiter spielen? Hast Du schon Planungen, in welche Richtung Du nach einem Karriereende mal gehen möchtest?
Ich will auf jeden Fall so lange weiterspielen, so lange der Körper mitmacht. Ich würde vom Alter her 35 Jahre anpeilen. Ein endgültiges Karriereende habe ich aber noch nicht geplant, da muss man einfach auf seinen Körper hören. Zwischen 27 und 30 ist man auf meiner Position auf dem Leistungshöhepunkt. Insofern bin ich mittendrin.