
Chad Prewitt zieht es aus familiären Gründen in die Heimat
5. Juli 2025(ts) Wie schnell und ungeplant der Abschied nach sechs Jahren von Chad Prewitt kam, zeigt die Tatsache, dass dieser beinahe mit seiner lange geplanten Urlaubsreise kollidierte. Bevor Chad Prewitt mit seiner Familie nach Phoenix (Arizona) in sein Heimatland USA flog, stand der langjährige Co-Trainer der Uni Baskets noch am Flughafen Düsseldorf GAMEDAY.MS Rede und Antwort. Herzenssache für ihn. „Ich werde emotional“, sagte Chad Prewitt zwischendrin.
Viele Augen blieben auch in den Gesprächen mit den Verantwortlichen oder Wegbegleitern nicht trocken, deren Rat der 45-Jährige vor seiner Entscheidung zum Wechsel suchte. Chad Prewitt verlässt nach sechs Jahren die Uni Baskets, um als Familienvater mehr Zeit mit seiner Frau Katja und seinen beiden kleinen Kindern Luke (8) und Livia (4) verbringen zu können.
Dabei lässt der 45-Jährige neu gewonnene Freunde und gar ein neues „Familienmitglied“ in Münster zurück. „Marco ist wie ein Bruder für mich geworden“, betont Chad Prewitt die besondere, im Lauf der Jahre entstandene Beziehung mit dem Baskets-Teammanager. „Wir werden immer Freunde bleiben, aber ich werde ihn nicht jeden Tag sehen, und das macht mich traurig. Marco hat so eine gute, positive Einstellung und wir haben sehr gut zusammengearbeitet.“
Und wie es sich für einen „Bruder“ gehört, bringt dieser großes Verständnis in Familienangelegenheiten ein. „Ich bin zwar sehr traurig, dass Chad geht, aber ich kann ihn auch sehr gut verstehen, dass er mehr Zeit mit der Familie verbringen und nicht mehr so viel fahren möchte“, pflichtet Marco Lenz dem „großen“, weil älteren „Bruder“ bei. „In den sechs Jahren, die Chad bei uns war, sind wir richtige Freunde geworden. Wir haben auch außerhalb des Basketballs so einiges miteinander unternommen“, berichtet der 41-jährige Teammanager.
„Im professionellen Basketball noch nicht gesehen“
Gemeinsame Leidenschaften für Schützenfeste lebte man in Münster-Nienberge oder Kettenkamp aus. „Chad und seine Frau Katja gehörten bei meinem Königsball zu meinem Hofstaat und ich war zweimal bei seinem Straßenschützenfest.“ Mit Prewitts Sohn Luke stand der gemeinsame Fußball-Besuch in Osnabrück auf dem Programm. Bei den weiten Auswärtsfahrten der Uni Baskets waren Playstation-Duelle im Hotel ebenso gemeinsames Ritual wie Liveübertragungen von NBA- oder Fußballspielen auf den nächtlichen Rückfahrten am Laptop von Chad Prewitt.
Auf diesen Rückfahrten fand auch stets ein leidenschaftlicher Austausch zum Spiel mit Manager Helge Stuckenholz statt – einer von so vielen. „Helge war ein großartiger Chef, der mich immer unterstützt hat und eine so positive Einstellung und einen so großen Einfluss auf das Team hat“, fand Chad Prewitt seinen Ausdruck weiterer Wertschätzung. „Die Uni Baskets haben ein großartiges Unterstützungssystem durch und von ihm. Und das war etwas ganz Besonderes: etwas, das ich im professionellen Basketball noch nicht gesehen habe“, sagte Prewitt, der immerhin seit 27 Jahren im Basketball unterwegs ist. „Es war wirklich großartig!“
So vielen Menschen möchte Chad Prewitt weiter danken und kann dies erst einmal noch nicht persönlich tun. Der Abschied geht ihm im Gespräch nahe. Niemanden möchte er vergessen. „Alle, ob Eric im VIP-Raum und beim Catering, oder die Spieltagscrew an Helfern und Ansagern, Heri als Hallensprecher und die Mitarbeiter im Büro: Alle in Münster sind so freundlich und unterstützen das Team“, lobte Chad Prewitt.
„Einfach fantastisch. Ich werde emotional.“
Unfassbar schöne Jahre seien es gewesen, gerade auch mit den engsten Mitstreitern. „Ich möchte all den einzigartigen Coaches danken, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Ich finde es ungewöhnlich, dass ich mit Philipp, Björn und Götz wirklich drei völlig unterschiedliche Persönlichkeitstypen als Cheftrainer hatte und mit allen gut ausgekommen bin. Und ich habe von ihnen so viel gelernt. Sie waren alle auf ihre unterschiedliche Weise großartig“, fand Prewitt nur lobende Worte für den zum Trainerstab. „Unsere Mannschaftsärzte, die viel Zeit opferten, um dem Team zu helfen und da zu sein, die Physio-Crew, die immer da war, wenn wir sie brauchten, und Tim, unser Athletiktrainer, der so viel an anderer Stelle zu tun hatte und sich trotzdem die Zeit nahm, uns zu helfen“, zählt Prewitt weiter auf und bilanziert zum engsten Staff: „Einfach fantastisch. Ich werde emotional.“
Er habe so viele feine Gesten erlebt, erklärte der scheidende Co-Trainer. „Unser Pressesprecher Thomas hat mir und meinem Sohn seine Karten für Werder Bremen geschenkt. Das war das Highlight für Luke in der letzten Saison, als er das erste Mal den FC Bayern und Werder im Stadion live sehen konnte“, bedankt sich Chad Prewitt, der sich zum Abschluss an die Fans der Uni Baskets wendet. „Ich erinnere mich, dass ich nach dem Spiel in Bochum mit meinem Freund Daniel im Fanbus zurückgefahren bin. Alle Fans im Fanbus waren so lustig! Das war etwas Besonderes.“