
Hochkarätige Premiere 2025/26 vor den Fans der Uni Baskets
2. Oktober 2025(ts) Wenn Thorben Döding am Samstag (19.30 Uhr) gegen die Eisbären Bremerhaven (zum Vorbericht, zum Ticketshop, kostenlose Studi-Tickets) auf der Bank sitzt, wird er dies erst zum zweiten Mal als Co-Trainer überhaupt tun. Was der 26-Jährige über seinen Wechsel in den Trainerberuf denkt, wie es ihm bei der Partie bei seinem Ex-Klub letzten Samstag gegangen ist und warum der Umzug nach Münster fließend war, erklärt er im Interview in unserer Rubrik Faces.
UNIBASKETS.MS: Thorben, das dramatische Saisoneröffnungsspiel bei deinem Ex-Klub Artland Dragons habt ihr 71:69 gewonnen. Mit welchen Gefühlen hast du dort nun auf der Gästebank gesessen?
Thorben Döding: Es hat sehr geholfen, dass wir zwei Wochen vorher in Quakenbrück das Testspiel gegen die Dragons hatten, für die ich 10 Jahre gespielt habe. 13 Jahre war ich im Klub und die Artland Arena mein Wohnzimmer. Ein komisches Gefühl, plötzlich zweimal auf der Gäste-Seite zu stehen, aber auch schön, weil man viele Leute kennt und nett begrüßt wurde. Es ist natürlich cool, dass wir Test- und Saisoneröffnungsspiel gewinnen konnten.
UNIBASKETS.MS: Kennst du diese komischen Gefühle auch noch in Münster oder hast du dich als echtes Nordlicht schon im westfälischen Münster eingelebt?
Thorben Döding: Auf jeden Fall. Ich war in den letzten Jahren zwischendurch immer wieder mal in Münster, weil ich Freunde in der Stadt habe. Jonas Weitzel zum Beispiel hat bei den Uni Baskets gespielt, der während der gemeinsamen Zeit bei den Artland Dragons ein guter Freund geworden ist. Meine Freundin hat vor einem Jahr in Münster angefangen, zu studieren, und ich bin deshalb beinahe wöchentlich in der Stadt gewesen. Seit Anfang Mai wohnen wir gemeinsam in Münster und fühlen uns hier sehr wohl. Es war also ein fließender Übergang von Quakenbrück nach Münster.
UNIBASKETS.MS: Welche kulturellen Unterschiede zur Heimat hast du festgestellt?
Thorben Döding: Was du hier nicht mehr hast, ist das Moin. Bis nach Osnabrück kann man schon noch Moin sagen, aber hier in Münster sagen mir dann schon einige: ‚Nee, Moin sagst Du hier nicht mehr.‘
UNIBASKETS.MS: Die Zeit in der Saisonvorbereitung war eng getaktet. Wie geht’s nach der ersten absolvierten Sommervorbereitung im neuen Beruf Co-Trainer?
Thorben Döding: Wirklich gut. Die sieben Wochen der Vorbereitung sind schnell verflogen. Es hat auf jeden Fall Eingewöhnung gebraucht, aber sie ging dann schneller als gedacht. Oft fühlt sich das Co-Trainer-Sein schon erstaunlich normal an. Es macht Spaß und mit der Truppe der Uni Baskets kann man richtig gut arbeiten.
UNIBASKETS.MS: Wie viel freie Hand lässt Dir Cheftrainer Götz Rohdewald in der Trainingsgestaltung?
Thorben Döding: Ich habe einige Inhalte übernommen. Wir sprechen natürlich alles miteinander ab und wenn ich Ideen habe, ist Götz für diese immer offen. Wenn ich zum Beispiel das Vormittagstraining leite, habe ich freie Gestaltung. Er möchte auch Input und meine eigenen Ideen.
UNIBASKETS.MS: Mit welchen Fähigkeiten bringst du dich ins Trainerteam ein?
Thorben Döding: In erster Linie ist es die Erfahrung, die ich als ehemaliger Aufbauspieler mitbringe. Der wird auch gerne ‚zweiter Coach auf dem Feld‘ genannt, weil man für die Spielzüge und Wege in der Offensive verantwortlich ist, um als Team erfolgreich zu sein. Meine Leidenschaft für den Basketball hilft als Coach schon auch.
UNIBASKETS.MS: Wie kam die Zusammenarbeit mit den Uni Baskets zustande?
Thorben Döding: Ich bin nach Münster gezogen, um zu studieren. Ich hatte Helge kontaktiert hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit den Uni Baskets und dem UBC. Bei den Uni Baskets war der Kader voll und es sah danach aus, dass ich beim UBC in der Regionalliga als Spieler aushelfe. Dann kam der Wechsel von Co-Trainer Chad Prewitt. Da hat mich Helge angerufen und mit seiner Idee gepitcht, die für mich zunächst sehr überraschend war. Aber nach ein paar Tagen Überlegung und ein, zwei Gesprächen mit Götz und Freunden war mir klar, dass ich diese Möglichkeit auf jeden Fall wahrnehmen möchte und die Erfahrung machen möchte.
UNIBASKETS.MS: Götz Rohdewald hat dich sehr gelobt in der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz. Was bedeutete dir das?
Thorben Döding: Das ist wirklich schön zu hören, gerade weil ich von Null anfange und oftmals noch gar nicht wissen kann, wie der Hase als Trainer so läuft. So ein positives Feedback von Götz zu hören, spornt weiter an und macht Lust auf mehr.
UNIBASKETS.MS: Die Zeiten, in denen Assistenten Hütchenaufsteller waren, sind lange vorbei. Was macht deine Arbeit für dich spannend?
Thorben Döding: Ich finde es sehr spannend, in der engen Zusammenarbeit mit dem Cheftrainer Taktiken und Ideen zu entwickeln, wie man a) als Team am erfolgreichsten spielen kann, aber wie man sich b) bestmöglich auf verschiedene Gegner und Verteidigungsstrategien einstellen kann und verschiedene Offensivvorgehensweisen am besten verteidigt. Das finde ich super spannend, ebenso wie mit so einem jungen Team wie den Uni Baskets zu arbeiten. Den Jungs zu helfen, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen, finde ich megaspannend, gerade wenn man dann auch die individuellen Fortschritte einzelner Spieler und die mannschaftstaktischen Erfolge sieht.