Überflieger WWU Baskets haben wieder Bodenkontakt
7. Oktober 2016„Vier Tage lang alles geben!“
10. Oktober 2016Damit hatten die Spielerinnen der neu gegründeten 4. Damenmannschaft nicht gerechnet: Gleich im ersten Spiel der Kreisliga-Saison haben sie die Vorgabe des Trainergespanns Markus Wagner und Martin Bens erfüllt und ein Spiel gewonnen. Mit dem 35:30 Sieg gegen den SV Vorwärts Gronau 09 sind Trainer und Mannschaft mehr als zufrieden.
„Das kam wirklich unerwartet“, so Wagner. „Wir hatten eine intensive Vorbereitung. Aber das Team ist noch jung und die meisten Mädels sind zum ersten Mal in einem Liga-Spiel dabei. Deshalb haben wir die Erwartungen bewusst tief angesetzt und das erste Spiel als ‚Lernerfahrung‘ bezeichnet. Oh mann, waren wir schief gewickelt. Erst als ich in die hochkonzentrierten Gesichter vor dem Tipoff blickte, habe ich gemerkt: ‚hier geht was‘.“
Und es ging was – wenn auch nicht zu Beginn: Das durchschnittlich 23 Jahre alte Team, das vor allem aus Studentinnen besteht, startete leicht nervös in die Begegnung und ließ sich zu Beginn von den noch jüngeren Gronauerinnen den Schneid abkaufen. Die Gegnerinnen schlossen ein ums andere Mal am Korb ab. Gegen die Aufbauspielerinnen pressten sie über das ganze Feld und ließen die Münsteranerinnen häufig gar nicht erst in ihren bekannten Spielaufbau kommen. Ein Freiwurf von Miriam Weweler nach 5 Minuten brach den Bann und der erste Punkt für das neue Team war auf dem Scoreboard. Aber dauerhafte Mittel für Angriff und Verteidigung ließen auf sich warten.
Die kamen aber Mitte des zweiten Viertels beim Stand von 10 : 23 aus Münsteraner Sicht. Coach Wagner stellte experimentehalber auf eine noch sehr selten praktizierte 2-3 Zone um – und die zeigte in allen Belangen ihre Wirkung. In den letzten 25 Spielminuten ließen die Münsteranerinnen nur noch 7 Punkte zu. „Wir spielen Kreisliga. Wir dürfen 2-3-Beton anrühren. Und in unserem Fall sogar Stahlbeton“, so Wagner. Dagegen fanden die Gronauerinnen keine Mittel. Immer wieder versuchten sie in die Zone zu ziehen, wo die viel größeren Centerinnen des UBCs perfekt positioniert einen Block und einen Rebound nach dem anderen einsammelten.
Besonders Miriam Weweler hatte mit Sicherheit ein Tripple-Double mit weit über 10 Punkten, über 10 Rebounds und mehr als 10 Blocks. Sie führte ihr Team nun auch in der Offensive an, wo ihre Teamkameradinnen sie immer wieder mit tollen Pässen suchten und fanden. Sie kam auf starke 23 Punkte. Auch das Spacing war nun wesentlich verbessert, so dass die Presse der Gronauerinnen komplett verpuffte, weil die Münsteranerinnen sich geschickt mit einem sehr hohen 1-3-1 aufstellten und den Ball laufen ließen. Außerdem holten sich die Münsteranerinnen zahlreiche Rebounds. So kamen sie Punkt um Punkt heran, zeigten großen Charakter als die Gronauerinnen einen letzten verbissenen Angriff starteten und fuhren den 35 : 30 Sieg absolut verdient ein. Die Freude war bei der jungen Mannschaft groß.
„Der Sieg war verdient! In der Halbzeit war mir klar, dass wir gewinnen können, wenn wir unser Potenzial abrufen – auch ohne viel Erfahrung. Alle 11 Mädels haben gespielt und niemals war ein Bruch im Spiel. Alle haben sich super ins Spielgeschehen eingefügt und sich voll reingehängt“, sagte Co-Trainer Martin Bens zufrieden. „Aber es gibt natürlich noch einiges an dem wir arbeiten müssen. Die ersten Erkenntnisse haben wir gewonnen, jetzt haben wir vier Wochen Zeit weiter zu arbeiten.“ Und Wagner ergänzt: „Das Teamplay war schon jetzt klasse und mit Miriam hat eine Spielerin die sehenswerten Angriffe auch erfolgreich abgeschlossen. Aber die Chemie innerhalb des Teams ist das eigentlich Besondere. Wir freuen uns auf die weitere Arbeit mit dieser tollen Mannschaft.“
Dass der erste Sieg im ersten Spiel natürlich zu mehr motiviert, ist ja klar.
Es spielten für den UBC: Sandra Deutschländer (4 Punkte), Deike Jannes, Henrike Boll, Sarah Shedid (2 Punkte), Hannah Seidler (2 Punkte), Lili Bodenhausen, Miriam Weweler (23 Punkte), Laura Ehlert (2 Punkte), Sonja Kurella, Sophie Neidl, Rabea John (2 Punkte)