(ts) Im zweiten Auswärtsspiel in Folge haben die WWU Baskets in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB beim amtierenden Meister drei Viertel lang ihre stärkste Saisonleistung geboten. Bei den Itzehoe Eagles ließen die Münsteraner aber im letzten Viertel den „letzten Punch“ vermissen und unterlagen in einer intensiven Partie 85:97 (44:46). „Das tut jetzt gerade richtig weh, weil wir es nicht schaffen, auswärts unsere Leistung über 40 Minuten zu bringen. Das reicht nicht, wenn man nur 30 Minuten gut spielt“, sagte Headcoach Philipp Kappenstein nach der Partie.

Fokussierter Start

Mit veränderter Starting Five begann Headcoach Philipp Kappenstein die Partie, das Quintett Olli Pahnke, Cosmo Grühn, Andrej König an früherer Wirkungsstätte, Helge Baues und Malcolm Delpeche war ein Novum. Eines, das die Eagles sichtlich überraschte, die WWU Baskets kamen stark in die Partie. Helge Baues und Andrej König aus der Distanz, Oli Pahnke durchsetzungsstark zum Korbleger legten früh auf 8:2 für die WWU Baskets vor. Früh zeichnete sich ab, was die Partie auszeichnen sollte: Ein mitreißender, physisch betonter Fight beider Teams, höchster Einsatz im Kampf um jede Posession, um jeden Ball. Stellvertretend Helge Baues, der im Stile eines Volleyballers einem Ball an der Seitenlinie hinterherhechtete. Mitte des ersten Viertels konterten Thomas Reuter per Dreier und Jan König nach Einwurf Jasper Günthers den zwischenzeitlichen 13:16-Rückstand postwendend zur 18:16-Führung. Adam Touray setzte sich gegen Yasin Kolo stark am Brett durch, vollendete zur 22:17-Führung für die WWU Baskets nach dem ersten Viertel.

Jasper Günther war Topscorer der WWU Baskets in Itzehoe. Fotos (inklusive Titelfoto): Lars Peter Ehrich

Ausbau der Führung

Münster setzte nach. Marck Coffin mit Alley Oop zum 24:17, Jasper Günther spielte Adam Touray klug unter dem Korb frei, Marck Coffin erspähte die Lücke, zog zum Korb, zwang beim Stande von 28:22 Eagles-Coach Pat Elzie zur frühen Auszeit im 2. Viertel. Unbeeindruckt ließen die WWU Baskets die Eagles-Offense zunächst weiterhin nicht ins Rollen kommen. Geschlossen lieferte das Kappenstein-Team höchstes Energielevel in jeder Offensiv- und Defensivaktion, enteilte nach Dreiern von Stefan Weß und Helge Baues auf zwölf Punkte nach 26 Minuten (36:24).

Itzehoe ließ sich nicht entmutigen. Marko Boksic mit schwierigem Dreier mit Freiwurf obendrein leitete einen 10:1-Lauf der Gastgeber ein. 37:34 hieß es plötzlich nur noch nach 17 Minuten. Cosmo Grühn konterte zum 40:34. Münster hatte nun Probleme, die Big Men Malcolm Delpeche und Kai Hänig je drei Fouls kassiert (5:22 Freiwürfe zur Pause) und verlor ein wenig die Linie. Zwei freie Dreier von Johannes Konradt, ein Korbleger dazu, nur Marck Coffin unterbrach den Konradt-Run mit vier Punkten zur 44:43-Führung der WWU Baskets. Doch zu früh gefreut: Konradt, überragender Akteur der Partie, lieferte diesmal „nur“ den Assist, Hooper sorgte für den 44:46-Halbzeitrückstand Münsters. Fazit zur Pause: eine packende Partie, die beide Kontrahenten leidenschaftlich auf Augenhöhe führten.

Kai Hänig verteidigt Itzehoes Chris Hooper. Fotos (inkl. Titelfoto): Lars Peter Ehrich

Widrigkeiten getrotzt

Malcolm Delpeche bekam schnell sein viertes Foul, kam auf nur 10:48 Minuten Spielzeit. Helge Baues eröffnete die Punktejagd zur erneuten Führung aus der Distanz (47:46). Die Partie wogte nun hin und her. Kai Hänig legte nach schöner Vorarbeit von Oli Pahnke zum 52:50 in den Korb, bevor auch er mit viertem Foul vom Court ging. Yasin Kolo kam mit zwei Korblegern zum 58:55 für die Gastgeber, ist ebenso schwer zu verteidigen wie Adam Touray auf der Gegenseite zum 58:57. Die Partie beeindruckte weiter durch Intensität, beide Teams gaben kaum einen Millimeter preis. Itzehoe suchte klug immer wieder erfolgreich das Anspiel an den Korb, bereitete hier den WWU Baskets Probleme. Mit dem fünften Korbleger in Folge gerieten sie 60:65 in Rückstand. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz: In den verbleibenden zwei Minuten drehte das Kappenstein-Team den Rückstand mit einem 11:2-Run in eine 71:67-Führung nach dem dritten Viertel.

Letzter Punch fehlt

Jan König und Stefan Weß hielten über 73:67 und 75:73 die WWU Baskets zunächst vorn. Marck Coffin glich mit Freiwürfen noch einmal zum 77:77 aus (34. Min.). Fortan spielten die Eagles ihre Rebound-Überlegenheit immer wieder aus. Im zweiten Versuch am Brett brachte Yasin Kolo die Münsteraner Mitte des Schlussabschnitts mit 77:81 ins Hintertreffen – Auszeit Philipp Kappenstein. Itzehoes zweitbester Schütze Marko Boksic brachte danach sein Team aus der Distanz 84:77 in Führung. Der stark verbesserte Jasper Günther mit sechs Punkten in Folge verkürzte 2:23 Minuten vor dem Ende noch einmal auf 83:88. Den WWU Baskets fehlte aber der letzte Punch. Flavio Stückemann verwandelte zwei Freiwürfe zum 90:83 und die Partie war offenkundig entschieden. 14:30 ging das letzte Viertel verloren und Itzehoe gewann verdient.

Sonntag: Tabellenführer Düsseldorf zu Gast

Nach zuletzt zwei Auswärtsspielen dürfen die WWU Baskets wieder in der Halle Berg Fidel auflaufen. Am Sonntag, 22.11.2020, spielen die WWU Baskets um 16.00 Uhr gegen den neuen Tabellenführer und NRW-Rivalen ART Giants Düsseldorf.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB

Itzehoe Eagles – WWU Baskets Münster 97:85 (17:22/46:44/67:71)

Itzehoe Eagles: Hooper (16/1), Boksic (17/2), Haake, Konradt (23/4), Friedrichs, Sperber (8/2), Kröger (2), Kolo (17), Ceesay (2), Stückemann (7), Möller (3), Nyberg (2).

WWU Baskets: König, J. (10/2), Günther (16/1), Weß (5/1), König, A. (4/1), Hänig (2), Baues (11/3), Coffin (12), Pahnke (2), Grühn (8/1), Delpeche (1), Reuter (5/1), Touray (9).

Zuschauer: keine (Sportzentrum Am Lehmwohld,, Itzehoe)

Die Spielstatistik wird vom BALLSIDE Liveticker präsentiert.
Itzehoe Eagles – WWU Baskets: das ganze Spiel AISPORTSWATCH.