Beyond Basketball: „Overtime“ im P41 am Prinzipalmarkt
8. Dezember 2023Leztes Heimspiel des Jahres für Uni-Studierende freigeschaltet
14. Dezember 2023(ts) Die Uni Baskets Münster sind zurück in der Erfolgsspur: Am Sonntagnachmittag gewannen sie gegen die Eisbären Bremerhaven mit 89:82 (57:40). Eine spielerisch starke erste Halbzeit mit einem Offensivfeuerwerk von 57 Zählern und zwischenzeitlichem 14:0-Lauf konterten die Norddeutschen mit einer besseren zweiten Hälfte. Vor 2.100 Fans in der Halle Berg Fidel geriet aber der Erfolg nie ernsthaft in Gefahr. In einem intensiven Spiels rehabilitierte sich das Team von Götz Rohdewald für zuletzt zwei defensiv schwächere Spiele in seiner Abwehrleistung. Durch den Erfolg festigten die Uni-Städter Platz sieben in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA.
Zum 11. Mal in Folge meldeten die Uni Baskets über 2.000 Zuschauer und holten den siebten Saisonerfolg. Der Gastgeber dominierte die erste Halbzeit und gab die Spielkontrolle im weiteren Verlauf phasenweise aus der Hand. Die Uni Baskets erlaubten sich in der ersten Halbzeit nur fünf Ballverluste, holten zudem fünf Steals. Über die Partie kontrollierte Münster den Rebound (37:27) und die Points in the paint (42:28). Ausgewogen war Münsters Topscorer-Tableau: Adam Touray (18 Punkte), Hilmar Pétursson (17 Punkte) und Nathan Scott (16 Punkte).
Gute Ballbewegung
Den besseren Start in die Begegnung erwischten die Gäste von der Nordseeküste, die ohne Larysz und Reischel auflaufen mussten, und bald 7:2 führten. Dann aber fand das Team von Götz Rohdewald schnell rein ins Geschehen – und wie! Spielfreudig, variabel in der Spielanlage und mit guter Ballbewegung gingen die Uni-Städter Mitte des ersten Abschnitts 14:11 in Führung. Von Münsters ersten 14 Zählern erzielte allein der seit Wochen formstarke Adam Touray deren 11. Eine Augenweide die bis dahin schönste Münsteraner Ballstafette über Avi Toomer und Jasper Günther auf Münsters Center zum zwischenzeitlichen 12:11. Offensiv lief es in einigen Passagen wie am Schnürchen. Neuzugang James Graham fügte sich dann mit fünf Zählern und einem feinen Assist auf Jonas Weitzel blendend ein. Bis auf 25:18 (8.) zogen die Münsteraner davon, die defensiv fortan energisch zupackten. Per Buzzer-Korbleger verwandelte Hilmar Pétursson zum umjubelten 31:24 zum Viertelende.
Mit Tempo zum 14:0-Lauf
Die Gastgeber ließen nicht locker und stellten nach flüssigen Ballbewegungen über Jonas Weitzel und Adam Touray auf 35:26, ehe Götz Rohdewald einen 6:0-Lauf der Gäste mit einer Auszeit wirksam stoppte (35:32, 13.) Aus der heraus griffen sich nämlich die Uni Baskets mit der großartigen Atmosphäre das Momentum. Per 14:0-Lauf mit Tempobasketball vom Feinsten brachten sie sich mit 49:32 in Front. Avi Toomer führte diesen Lauf als Spielmacher kreativ und schlau an – mit dem Höhepunkt seines Rebounds und postwendend millimetergenau getimten Passes über das ganze Feld zum Fastbreak Tourays. Mit einer 57:40-Führung wurden die Seiten gewechselt.
20-Punkte-Führung schmilzt
Ein Dunk von Nathan Scott, eingebettet zwischen zwei Korbleger von Jonas Weitzel, diese sechs Zähler sorgten für eine vermeintlich beruhigende 20-Punkte-Führung, aber eben auch Nachlässigkeiten. Zwei schnelle Turnover holten die Eisbären mit einem 8:0-Lauf zurück in die Begegnung (65:53, 24.). Die Mannschaft von Götz Rohdewald löste diese erste größere Delle zunächst noch mit erfolgreichen Fastbreaks. Die Eisbären kamen anschließend aber mit immer mehr Energie auf, verteidigten intensiver und brachten die bis dahin so geschmeidige Offensivmaschinerie der Uni Baskets einige Male ins Stottern. „Echte“ Landsmannschaft dann unter den beiden stark aufspielenden Isländern auf dem Parkett. Bremerhavens Hilmar Hennigsson lieferte einen Turnover-Pass direkt in die Fänge vom Münsteraner Hilmar Pétursson. Letzterer „bedankte“ sich mit einem formidablen Fastbreak-Dreier zum 72:58 nach Abschnitt drei.
Petursson und Grühn entscheiden
Die nächste 15-Punkte-Führung erzielte der immer besser integrierte James Graham mit rasantem Fastbreak zum Dreipunktspiel und 75:60, mit dem er Münsters Fans von den Sitzen riss (32.). Vor allem Cook, Hennigsson und Giles ließen danach den Münsteraner Vorsprung auf 87:80 bis 53 Sekunden vor der Schlusssirene schrumpfen. Hilmar Pétursson hatte zuvor mit schlitzohrigem Steal und seinem folgenden Dreier noch größere Spannung zum 87:76 im Keime erstickt. Gut auch, dass Cosmo Grühn in der Crunchtime die Ruhe bewahrte und entscheidend aus der Mitteldistanz traf.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 11. Spieltag
Uni Baskets Münster – Eisbären Bremerhaven 89:82 (31:24/57:40/72:58)
Uni Baskets Münster: Toomer (7/1, 6 Reb.), Günther (4), Weß (3/1), Graham (8/1), Pétursson (17/3), Ferber DNP, Ehrich DNP, Pahnke, Touray (18), Grühn (6/1), Scott (16/1, 7 Reb.), Weitzel (10)
Eisbären Bremerhaven: Cook (19/4), Giles (11), Frierson (6/2), Breitlauch, Meyer (3/1), Charles (2), Oehle (8), Henningsson (10/1), Drescher (12/3, 6 Reb.), Hornsby (11/1)
Viertelergebnisse: 31:24 / 26:16 / 15:18 / 17:24
Zahlen & Fakten: Zweier-Quote: 67% (Uni Baskets) / 50% (Bremerhaven); Dreier-Quote: 33% / 44%; Freiwurf-Quote: 86% / 77%; Assists: 17 / 21; Rebounds: 37 / 27; Turnover: 15 / 12
Schiedsrichter: Kammann, Geßner, Behm
Zuschauer: 2.100 (Halle Berg Fidel, Münster)
Stimmen zum Spiel
Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir sehr, sehr gut gespielt und unseren Gameplan durchgezogen, viele einfache Punkte im Fastbreak gekriegt, schnell gespielt. Mit der zweiten Halbzeit bin ich natürlich nicht zufrieden. Vieles was wir in der ersten Halbzeit gut gemacht haben, haben wir in der zweiten nicht mehr hingekriegt. Das liegt natürlich auch an Bremerhaven, die ein gutes Team sind. Am Ende des Tages haben wir gewonnen, aber an der zweiten Halbzeit muss man noch einiges nacharbeiten.“
Steven Key, Cheftrainer Eisbären Bremerhaven: „Zuerst Gratulation an Götz und sein Team. Münster hatte einen sehr guten Gameplan, den sie besonders früh im Spiel sehr gut umgesetzt haben. Die Ausführung war der Schlüssel zum Spiel. Wir waren nicht sehr clever mit den Fouls. Wir haben den Kampf „in the Paint“ verloren. Münster hatte auch das schnellere Team.“
Cosmo Grühn: „Der Run im zweiten Viertel war super wichtig, mit dem wir eine sehr große Führung herausspielen konnten. Dann war es wichtig, dass wir das erste Mal seit zwei Spielen wieder defensiv Zugriff bekommen haben und wir unseren Gameplan konsequent umgesetzt haben. Hilfreich war, wenn man trifft und vor heimischer Kulisse den sechsten Mann im Rücken hat.“
Hilmar Pétursson: „Wir hatten eine gute Vorbereitung in der Trainingswoche auf dieses Spiel. Wir haben schlechte Spiele gegen Trier und in Dresden gemacht, so dass wir heute unbedingt gewinnen wollten. Wir haben einen richtig guten Job in der Defense gemacht. Wir wussten, dass sie nur drei deutsche Spieler im Kader hatten, die wir natürlich in Foul Trouble bringen wollten.“
Schweres Auswärtsspiel bei heimstarken Kirchheimern
Nach dem eminent wichtigen Erfolg über Bremerhaven steht bei den Münsteranern am kommenden Samstag ein schweres Auswärtsspiel in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA auf dem Programm: Um 19.00 Uhr sind sie zu Gast beim punktgleichen, heimstarken Tabellenfünften Bozic Estriche Knights Kirchheim, die Experten in dieser Saison als eines der besten Teams der Liga betrachten. Vier ihrer fünf Heimspiele in der Sporthalle Stadtmitte gewannen die „Ritter“ bisher. Sportdeutschland.TV überträgt für alle, die zu Hause den Uni Baskets die Daumen drücken möchten, ab 18.45 Uhr live aus Kirchheim unter Teck. Weiter geht’s in Kirchheim, Münster!