„Moment genießen – als Sensation benennen“
23. März 2024„Über 40 Minuten ein sehr, sehr gutes Spiel geliefert“
24. März 2024(ts) Der Favorit wankte lange, aber er blieb stehen: Nach drei Siegen in Folge haben die Uni Baskets Münster das schwere Auswärtsspiel bei den JobStairs GIESSEN 46ers trotz einer starken Leistung und erst in den letzten Sekunden 94:98 (49:48) verloren. Vor 2.276 Zuschauern lag das Team von Götz Rohdewald über lange Zeit bis in das Schlussviertel hinein vorne, bewies eindrucksvoll, warum es ein Playoff-Anwärter ist. „Ich bin stolz auf meine Jungs, weil sie über 40 Minuten ein sehr, sehr gutes Spiel geliefert haben“, sagte der Cheftrainer der Uni Baskets anschließend auf der Pressekonferenz.
9:0-Lauf zur ersten Führung
In der Eröffnungsphase hielt das beste Team der Rückrunde (9:1-Siege) die Münsteraner Gäste noch vom Korb fern oder erlaubte nur schwere Abschlüsse, die nicht fielen. 11:3 führten die 46ers nach gut drei Minuten. Danach nahmen die Uni Baskets aber direkt das Heft in die Hand und kamen zu fein ausgespielten Abschlüssen, lagen nach einem 9:0-Lauf über drei Distanztreffer von Nathan Scott, Hilmar Pétursson und Avi Toomer zum ersten Mal vorn (14:12, 5.). Es wurde nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einigen Führungswechseln und Gleichständen zum Viertelende. Einen Benzing-Dreier konterte Jasper Günther zum 22:22, der auch mit energischem Drive zum Buzzer-Korbleger ausglich. 24:24 nach Abschnitt eins.
Knappe Münsteraner Halbzeitführung
Auch im zweiten Viertel blieben die Wurfquoten auf beiden Seiten hoch. Münster spielte schneller, Gießen im erwarteten langsameren Tempo. Das Team von Götz Rohdewald übernahm wieder die Regie, war enorm ballsicher (nur zwei Turnover bis zur Pause) und kam offensiv höchst ansehnlich zur Entfaltung. Immer wieder lief der Ball gut durch Münsters Reihen. Als dann Cosmo Grühn in seiner typischen Manier den Distanztreffer zum 8:0-Lauf und Carlos Carter einen nächsten Dreier setzten, waren die Emotionen auf der Gästebank auf einem ersten Höhepunkt. Nüchternes Zwischenresultat: 37:28 zu Gunsten cool spielender Uni Baskets (17.). Doch bei dem ersten größeren Vorsprung sollte es nicht bleiben – am Ende der ersten zwanzig Minuten war er auf ein Pünktchen zusammengeschrumpft. James Graham hatte Münsters letzte sechs Zähler der ersten Halbzeit mit drei Klasse-Aktionen produziert und – erneut per Buzzer-Korbleger – auf die 49:48-Pausenführung gestellt.
Fokussiert und weiter vorne
Den Start in die zweite Halbzeit bestimmten erneut die Uni Baskets. Fokussiert, energievoll und klar in den Offensivaktionen erspielten sich die Gäste nach einem Fastbreak über Cosmo Grühn wieder eine 8-Punkte-Führung (60:52, 23.). Eine bärenstarke Defensivphase Münsters sorgte für einige Notwürfe Gießens. Immer wieder stimmte die Ballbewegung des Rohdewald-Teams, wurde der Abschluss beim besser postierten Mitspieler gefunden. Über Tourays und Toomers Dreipunktspiele lagen die Münsteraner weiter vorne (69:63, 27.). Hatten sie bis dato nur ein oder zwei Fouls pro Akteur (10 insgesamt), das Foulmanagement unter Kontrolle, wurde der so starke Topscorer der Partie Adam Touray (27 Punkte) binnen weniger Sekunden mit Foul Nummer drei und vier belegt. Ein Handicap für die verbleibende Spielzeit gegen groß besetzte 46ers, zumal Münsters zweiter Center Jonas Weitzel seit längerem verletzt ausfällt! Vor dem Schlussviertel führten die Uni Baskets nach einem Günther-Dreier und Pétursson-Freiwurf 75:69.
Packender Schlagabtausch
Gießen wehrte sich mit höchster Physis gegen die drohende Niederlage. Das Team um den stark aufspielenden 167-fachen Nationalspieler Robin Benzing (21 Punkte) erzwang vier frühe Ballverluste und den ersten Führungswechsel seit dem 22:20 aus dem ersten Viertel (77:75, 32.). Münster drohte nach dem 83:77 durch 46ers-Topscorer Duane Wilson (22 Punkte) das Spiel wegzulaufen, konterte aber im Stile einer Klassemannschaft. Dreimal über Adam Touray erfolgreich am offensiven Brett, dann durch einen Distanztreffer von Jasper Günther waren die Uni Baskets vor der Crunchtime wieder in Front (86:85, 37.). 88:88. 90:90. Adam Touray verkürzte auf 94:95 per krachendem Dunk 30 Sekunden vor der Schlusssirene. Mit nur sechs Ballverlusten nach drei Vierteln waren die Münsteraner gerade in dieser Rubrik so glänzend in der „Ost-Hölle“ aufgelegt. Sieben Ballverluste nutzte der Favorit im Schlussviertel ausschlaggebend.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 28. Spieltag
FRAPORT SKYLINERS – Uni Baskets Münster 98:94 (24:24/48:49/69:75)
GIESSEN 46ers:
Wilson (22/3), Crews (12/2), Fundic (11, 9 Reb.), Benzing (21/3), Maier (6), Figge (3), Kahl, Kovacevic (2), Nyama (5), Krajcovic (16/2)
Uni Baskets Münster:
Toomer (9/2), Carter (5/1), Günther (12/2), Weß, Graham (16/1), Pétursson (8/1), Ferber (DNP), Pahnke, Touray (27), Grühn (6/1), Scott (11/3, 9 Reb.)
Viertelergebnisse:
24:24 / 24:25 / 21:26 / 29:19
Zahlen & Fakten:
Zweier-Quote: 62% (Gießen) / 55% (Uni Baskets); Dreier-Quote: 40% / 52%; Freiwurf-Quote: 80% / 75%; Assists: 16 / 16; Rebounds: 35 / 28; Turnover: 10 / 13
Schiedsrichter:
Gilbert, Moskovic, Khorassani
Zuschauer:
2.276 (Sporthalle Ost, Gießen)
Ostersonntag in Frankfurt – Mittwochs gegen Düsseldorf
Nach dem Gastspiel in Gießen gehen die Uni Baskets erneut als Außenseiter auf Reisen und sind am Ostersonntag zu Gast beim Tabellenzweiten, dem Aufstiegsaspiranten FRAPORT SKYLINERS. Hochball in der Süwag Energie ARENA in Frankfurt ist um 17.30 Uhr. Sportdeutschland.TV und sport.de übertragen live. Nur drei Tage später erwarten die Münsteraner die ART Giants Düsseldorf zum NRW-Derby, für das es weiterhin Tickets gibt. Spielbeginn am Mittwoch, 3. April, in der Halle Berg Fidel ist um 20.00 Uhr.
Fantouren im Saisonfinish nach Hagen und Vechta
Die Uni Baskets Münster haben für ihre Auswärtsspiele bei Phoenix Hagen (Sonntag, 7. April, 17.00 Uhr) und in Vechta (Samstag, 27. April, 19.30 Uhr) wieder Bustouren organisiert. Bustickets für die beiden Touren nach Hagen und Vechta werden ab sofort online angeboten (Mehr Infos und Buchung).