Senkrechtstarter als „Underdog“ zu Gast in Jena
10. Oktober 2024„Das war ein Topspiel zwischen zwei sehr, sehr guten Teams.“
14. Oktober 2024(ts) Nach drei Überraschungserfolgen zum Saisonauftakt standen die Uni Baskets dicht vor ihrem größten Coup: Die Münsteraner unterlagen Sonntag erst in den Schlusssekunden bei Science City Jena – einem Topfavoriten der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – 83:87 (51:37). Vor 2.626 Zuschauern dominierte das Team von Götz Rohdewald über drei Viertel das tabellarische Spitzenspiel und führte zwischenzeitlich sensationell mit 19 Punkten. Sehr tief besetzte Thüringer hatten im Schlussviertel entscheidende Vorteile in der defensiven Intensität.
Frühe 14:1-Führung
Die Gäste begannen mit einem furiosen Start. Nach nicht einmal drei Minuten berief Jenas Coach Björn Harmsen die erste Auszeit ein. Ein formidabel herausgespielter Dreier von Cosmo Grühn zum Münsteraner 14:0-Lauf bedeutete die frühe 14:1-Führung. Die zweistellige Führung hielt vorerst. Reihenweise vollendeten verschiedene Baskets-Akteure klasse Spielzüge. Zunächst über Bo Hodges und Adam Touray zur 20:10-Führung (7.), zum Viertelende durch Ty Groce und Jonas Weitzel zur 24:18-Führung. Defensiv spielte Münster bockstark auf, ließ keine einfachen Zähler zu. Zuvorderst individuelle Jenaer Klasse gestaltete das Zwischenergebnis nach Viertel eins knapper.
14-Punkte-Führung krönt erste Halbzeit
Die Uni Baskets wussten nicht nur durch ihre Spielstärke, sondern auch durch unbändigen Kampfgeist zu begeistern. Stellvertretend eine Szene: Gar als Trio pflückten sich Stefan Weß, Nick Stampley und Adam Touray einen Offensivrebound. Ein starkes Signal, dass das stärkste dreier vorzüglicher Münsteraner Viertel einleutete. Mitte des zweiten Abschnitts waren die Mannen um Kapitän Grühn „unstoppable“. Der Kapitän der Uni Baskets startete bei 32:25 mit zwei Distanztreffern einen unwiderstehlichen Run bis zur 45:27-Führung (17.), auf die Adam Touray über Freiwürfe stellte. 13:7 Assists und 26:6 Punkte in der Zone verdeutlichten die spielerische Überlegenheit der Münsteraner bis zur Pause, die nur 7 Ballverluste erlitten, aber 12 der Jenaer durch ihre Hartnäckigkeit erzwangen. Sogar das Reboundduell war bis hierhin überraschend ausgeglichen (22:22). Bausteine der in der Höhe erstaunlichen 51:37-Halbzeitführung.
Münster behält weiter Heft des Handelns
Die Münsteraner nahmen auch nach Wiederbeginn das Heft und das Spielgeschehen in die eigenen Hände. Sie bauten ihre Führung über 57:42 bis hin zu ihrer höchsten Führung nach einem Vierpunktspiel von Jasper Günther aus (65:46). Der 19-Punkte-Vorsprung schmolz nach Jenas 9:0-Lauf zwischenzeitlich kurz bedrohlich bis zum 65:55 ein, ehe Nick Stampley und der agile Jasper Günther wieder „alte“ Verhältnisse herstellten. 69:55 vor dem Schlussviertel.
Jena kontert – Unglückliche Aktionen
Mit einem 8:0-Lauf brachte sich der Gastgeber blitzschnell in Schlagdistanz und zog die Härteschraube an (69:63). Plötzlich war die Halle, die die Uni Baskets lange still hielten, ein Faktor. Allerdings stemmten sich die Unistädter sofort dagegen. Sie mussten aber einige unglücklich fallende 50:50-Bälle wegstecken und auch schwindenden Kräften gegen den tief besetzten Tabellenführer Tribut zollen. Dennoch behielt das Rohdewald-Team seine Führung bis 1:52 Minuten vor der Schlusssirene. Den ersten Führungswechsel seit dem 1:0 zum 80:78 konterten die Uni Baskets noch über ein Dreipunktspiel ihres Topscorers Adam Touray (20 Punkte). Am Ende profitierte Jena jedoch von einem entscheidenden Ballverlust zu viel.