
Testspielauftakt gegen BBL-Absteiger Göttingen
22. August 2025(ts) Mit Neil Mašnić hatten die Uni Baskets ihren ersten Neuzugang für die Saison 2025/26 vorgestellt. Der 25-Jährige hat international bereits in der BNXT-League und an der Universität Maastricht Erfahrungen gesammelt und schnürte in Deutschland zuletzt für ProA-Rückkehrer Paderborn Baskets die Basketballstiefel. Im GAMEDAY.MS-Interview verrät Mašnić, warum er gezielt in die ProA wollte und seine Freundin eine große Rolle spielte, und warum ihn die Gespräche besonders von einem Wechsel nach Münster überzeugten.
GAMEDAY.MS: Neil, herzlich willkommen in bei den Uni Baskets und in Münster. Wann bist Du in Münster angekommen und wie gefällt es Dir bislang in der Stadt und im Verein?
Neil Mašnić: Ich bin am 15. Juni mit meiner Freundin Darina nach Münster gezogen. Seitdem haben wir auch schon im Juli mit den Spielern, die schon in Münster waren, mit Götz trainiert. Die schöne Altstadt haben wir schon ein wenig erkundet. Wir haben jetzt noch nicht so viel um Münster herum gesehen, aber uns gefällt die Stadt schon sehr gut. Ich habe mir schon länger vorstellen können, in Münster zu leben, weil man über Münster viel Positives hört und ich die Stadt schon immer ansprechend fand.
GAMEDAY.MS: Manager Helge Stuckenholz sagte in unserer Pressemitteilung, ihr habt euch viel Zeit genommen, euch kennenzulernen. Wie entstand der erste Kontakt und wie ist das Kennenlernen verlaufen?
Neil Mašnić: Der erste Kontakt entstand über meinen Agenten. Und dann hat Helge relativ schnell persönlich mit mir gesprochen, auch mit meiner Freundin Darina. Zunächst telefonisch. Als wir gesehen haben, dass wir uns sympathisch waren und eine gute Kommunikation hatten, sind wir schon bald nach Münster gekommen und haben uns alles angeschaut. Nach den Gesprächen und dem Besuch hat uns das Gesamtpaket einfach zugesagt. Basketballerisch ist es für mich ein Schritt nach oben. Ich kann mich hier sehr gut entwickeln, werde eine gute Chance bekommen. Meine Freundin, die aus Rumänien kommt, hat hier auch Chancen. Wir haben uns während des Studiums in Maastricht kennengelernt. Und auch Münster ist eine internationale Stadt.
GAMEDAY.MS: Was kannst Du über Deine ersten Gespräche mit Trainer Götz Rohdewald berichten? Wie sieht er Deine Rolle in der kommenden Saison?
Neil Mašnić: Wir haben ziemlich schnell Kontakt gehabt, uns auch gut verstanden und haben eigentlich direkt fast nur über Basketball geredet. Götz ist ein Basketball-Fanatiker, was mir auch sehr zuspricht. Wir haben ganz viel über Basketball, über meine Laufbahn und wie sie sich entwickelt hat, geredet und darüber, wie er meine Rolle und meine Entwicklung betrachtet. Von der Position her sieht er mich eher als einen klassischen Vierer, der aber auch auf Position fünf und drei aushelfen kann. In diese Rolle werde ich mich jetzt einarbeiten. Was das Team von mir dann braucht in dem Moment, das versuchen wir dann umzusetzen.
GAMEDAY.MS: Die Vorbereitung läuft seit zwei Wochen, das erste Testspiel gegen Göttingen steht an (zum Vorbericht). Was hast du für einen ersten Eindruck von der Mannschaft und vom Trainerteam sowie vom Staff um die Mannschaft herum?
Neil Mašnić: Mir war eigentlich von Anfang an klar, dass Helge und Götz eigentlich nur ein Team zusammenstellen können, was gut miteinander funktioniert, weil wirklich viel auf die Charaktere geachtet wird, auch bei den Amerikanern. Dass Bo noch mal für ein weiteres Jahr unterschrieben hat spricht ja auch dafür. Generell haben wir eine mega gute Chemie und es macht sehr viel Spaß.
GAMEDAY.MS: Du giltst als ein vielseitiger Spieler mit einem guten Wurf. Wie würdest du dich selbst als Spielertyp beschreiben?
Neil Mašnić: Nach meiner bisherigen Entwicklung würde ich sagen, dass ich das Spiel als „Stretch Four“ sehr breit machen kann. Beim Wurf bin ich gefährlich, weil man mich viel nach außen verteidigen muss. Aber ich kann auch den Korb attackieren und meine Mitspieler finden. Meine Hauptstärken liegen im Wurf und auch in der Entscheidungsfindung.
GAMEDAY.MS: Du spielst mit der Rückennummer acht. Steckt da eine Geschichte dahinter?
Neil Mašnić: Meine Trikotnummer ist eigentlich immer neun, weil mein Vater auch mit der Neun gespielt hat, aber die Nummer neun gehörte hier Andrej König, hängt unter dem Hallendach und wird in Münster nicht mehr vergeben. Jetzt habe ich einfach stattdessen mal die Acht genommen und finde die auch cool.
GAMEDAY.MS: In Deiner letzten ProB-Saison hast Du über 22 Minuten pro Spiel gespielt, zuvor drei Jahre in der belgisch-niederländischen BNXT-League und ein Jahr in der Dutch Basketball League. Fühlst du dich für die ProA gerüstet?
Neil Mašnić: Die ProA vermag ich schon einzuschätzen. Ich habe auch in meinen vier Jahren in Belgien und Holland schon auf so einem Level gespielt. Ich kenne die Physis sowie generell den Spielstil und das Level. In den Niederlanden habe ich einen großen Teil meiner Entwicklung gemacht und zuletzt in der ProB den nächsten Schritt, noch mehr Verantwortung mit mehr Spielzeit zu übernehmen. Und ich finde, das ist jetzt der perfekte und logische Schritt in die ProA.
„Ich freue mich sehr auf unsere Heimspiele.“
Neil Masnic, neuer Forward der Uni Baskets
GAMEDAY.MS: Von der Position her bist Du ja auch ein Nachfolger von Vereinslegende Stefan Weß? Was sagst Du zu seiner Karriere und ist das eher Druck oder Ansporn oder gar Vorbildcharakter für Dich?
Neil Mašnić: Natürlich kenne ich „Wessi“ nicht persönlich, aber vom Hören und vom Sehen. Man verfolgt ja Münster und dann weiß man, dass er über die ganzen Jahre sozusagen seine Note hinterlassen hat. Aber Druck für mich würde ich nicht sagen und ich mache mir darüber auch keine Gedanken. Es kommt einfach, wie es kommt.
GAMEDAY.MS: Welche persönlichen Ziele verfolgst Du mit Deinem Wechsel zu uns und in die ProA?
Neil Mašnić: Letzte Saison war mein Ziel, mich wieder in Deutschland zu zeigen, weil ich ja vier Jahre von der Bildfläche verschwunden war. Keiner in Deutschland kannte mich gefühlt. Da war die ProB in Paderborn bei einem Mega-Club der perfekte Schritt, um mich bekannter zu machen. Das hat mit einer soliden Saison in Paderborn gut geklappt. Das ist jetzt der nächste Schritt für mich. Schritt für Schritt möchte ich nach oben kommen und noch höher spielen.
GAMEDAY.MS: Du hast bereits parallel zur Basketballkarriere ein Studium in European Public Health an der Universität Maastricht mit dem Bachelor-Abschluss absolviert. Was war oder ist deine Idee hinter diesem Studiengang?
Neil Mašnić: Der englischsprachige „European Public Health“ ist gar nicht so leicht auf Deutsch zu beschreiben, vielleicht am ehesten mit Gesundheitswesen auf europäischer Ebene und mit politischen Aspekten. Es ist ein relativ breit gefächerter Studiengang. Generell hatte ich großes Interesse an Epidemiologie und biologischen Statistiken und am Gesundheitsmanagement. Das war einfach der perfekte Studiengang. Insgesamt war es einfach klasse für mich in den Niederlanden, weil ich in Weert gespielt habe. Diesen doch sehr speziellen Studiengang gibt es nur in Maastricht und noch an wenigen anderen Hochschulen. Mit einem Master könnte ich mich noch spezialisieren, um zum Beispiel im Krankenhausmanagement oder für internationale Gesundheitsorganisationen wie die WHO arbeiten zu können.
GAMEDAY.MS: Planst Du, in Münster noch diesen Master folgen zu lassen?
Neil Mašnić: Das wäre der logische Anschluss, keine Frage. Ich habe auf jeden Fall mit dem Gedanken gespielt und ich spiele immer noch mit dem Gedanken. Aber jetzt ist mein Fokus erst einmal ausschließlich auf den Basketball.
GAMEDAY.MS: Dein Vater Ilijas war ebenfalls Basketballer, auch Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas. Welche Rolle spielt er für dich in deiner bisherigen Karriere?
Neil Mašnić: Mein Vater spielt für meine Laufbahn eine sehr große, eigentlich die größte Rolle. Mein Vater war mein Trainer ab dem Alter von neun Jahren über die ganzen Jugendjahre. Er war bis zu meinem Jahr vor Paderborn mein Berater und ist auch mit meinem jetzigen Agenten im engen Austausch. Sie kennen sich sehr gut. Ich tausche mich noch heute nach fast jedem Spiel mit ihm aus. Er wird sicher auch oft in Münster bei unseren Heimspielen sein.
GAMEDAY.MS: Bekanntermaßen sind die Uni Baskets in den Top drei der Zuschauergunst in der ProA. Freust du dich auf zahlreiche stimmungsvolle Hallen in der zweiten Bundesliga und die Halle Berg Fidel vielleicht besonders, waren doch die Zuschauerzahlen in der ProB doch deutlich geringer?
Neil Mašnić: Ich freue mich sehr auf unsere Heimspiele. Es wird eine andere Nummer als in der ProB, besonders eben bei unseren Heimspielen, die, wie ich gehört habe, oft ausverkauft sind. Das heißt, die Stimmung wird auf jeden Fall mega und auch auf die stimmungsvollen Hallen auswärts freue ich mich sehr.