
„Die Uni Baskets haben am meisten Interesse gezeigt“
23. September 2025
Uni Baskets eröffnen Saison bei den Artland Dragons
25. September 2025(ts) Das Saisoneröffnungsspiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA rückt näher. Für Cheftrainer Götz Rohdewald und Manager Helge Stuckenholz ist es am Freitag (19.30 Uhr) der dritte gemeinsame Start einer Spielzeit im Basketball-Unterhaus. Auf der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz der Uni Baskets Münster sprach das Duo vor dem Duell bei den Artland Dragons über folgende Themen:
Götz Rohdewald über …
… die Vorbereitung: „Dadurch, dass wir mit Jasper, Bo und Sigu Spieler mit europäischer Erfahrung hatten, war es im Vorjahr relativ einfach, einen Rhythmus zu kriegen. Dieses Jahr war es schwieriger. Wir haben mit Thore einen mit 19 Jahren noch sehr jungen Aufbauspieler, der noch nicht ProA gespielt hat, und mit Julian einen neuen Point Guard, der das erste Jahr aus den USA hier ist Da hat es sehr lange gedauert, bis wir angefangen haben, besser Basketball zu spielen. Die letzten zwei Wochen haben Spaß gemacht.“
Helge Stuckenholz über …
…. die Vorbereitung: „Götz und ich haben uns viel ausgetauscht. Wir sind beide entspannt. Ich stehe voll hinter dem, was Götz basketballerisch vorhat. Das ist genau der Weg, den wir gehen müssen. Wenn das Zeit braucht, dann braucht das Zeit! Aber das ist der richtige Weg, wie wir hier in Münster Basketball spielen wollen.“
… den Weg, Basketball zu spielen: „Wir wollen selbstlosen Basketball spielen, wo die Mannschaft der Star ist. Diese Floskel kann man ruhig bedienen. Das ist wirklich das Schönste, wenn man den Ball teilt. Man kann eine schöne Analogie zur Europameisterschaft ziehen, bei der im Prinzip die Tiefe der deutschen Mannschaft den Titel geholt hat, weil jeder dazu beigetragen hat. Am Ende mit hoher Intensität selbstlosen Basketball spielen, dafür sollte der Münsteraner Basketball stehen.“
Götz Rohdewald über …
… den Weg, Basketball zu spielen: „Wir sollten defensiv besser sein als letztes Jahr. Wir haben mit Jason einen sehr, sehr guten, physischen Verteidiger. Bo und Julian können das auch. Wir haben viele Spieler, die defensiv ganz gut sind. Offensiv wird sich nicht so viel verändern. Da möchten wir immer versuchen, dass wir den Ball bewegen und schnell spielen. Julian ist noch mal ein Stück schneller und athletischer als Sigu, kann ein wenig besser kreieren für andere. Jonas war so nicht zu ersetzen. Von daher haben wir das mit Nick und Adam etwas umgestellt. Wir sind etwas anders aufgestellt als Mannschaft: athletischer, defensiv orientierter, aber die Idee unseres Spiels bleibt gleich.“
… die Qualität der Liga 25/26: „Noch ist kein Spiel gespielt, aber Gießen, Crailsheim, Hagen und Göttingen sind die vier Mannschaften, die eindeutig oben stehen müssen. Sie wollen aufsteigen, haben auch Geld in die Hand genommen und haben auch die Kader, um das zu realisieren. Dahinter ist ein ganz, ganz langes Feld von vielleicht zwölf Mannschaften, die alle Chancen ab Platz fünf haben. Da ist meiner Meinung nach kaum ein großer Unterschied auf dem Papier. Da gilt es, sich durchzusetzen. Es gibt unheimlich viele Mannschaften, die Playoffs spielen können und das wollen – und denen tr
otzdem auch immer der Abstiegskampf droht, weil die Spiele so eng sein werden. Die Liga wird sehr, sehr ausgeglichen sein.“
… das Saisonziel: „Es ist eine sehr, sehr schwierige Liga. Sehr umkämpft. Man muss sehen, ob es überhaupt zwei oder drei Mannschaften gibt, die abfallen vom Niveau. Da zählt jeder Sieg. Wir wollen erst einmal in der Liga bleiben. Ich erreiche immer gerne mehr, aber erst einmal ist das das Ziel. In den letzten beiden Jahren konnten wir am Anfang wichtige Siege holen und hatten Selbstvertrauen. Es wäre schön, wenn das diese Saison auch klappt, aber das müssen wir uns wieder erarbeiten. Frühzeitige Siege helfen auch, nicht im Abstiegskampf zu landen oder darüber nachdenken zu müssen. Ich mag es auch, wenn wir schönen Basketball spielen, aber mein Leben ist eher durch Gewinnen und Verlieren geprägt (lacht). Von daher will ich auch eine erfolgreiche Saison spielen und möchte Richtung Playoffs unterwegs sein. Das wird schwierig und ist eine Herausforderung für uns.“
… den Weg ganz nach oben: „Bevor das passiert, wären so Dinge wie eine Trainingshalle schön, damit wir vernünftig trainieren können wie mancher andere in der Liga. Wenn man BBL spielen möchte, bräuchte man auch eine andere Halle als Berg Fidel – ein großes Hindernis für uns. Mit der Philosophie des Vereins, auch mit Studenten zu spielen, ist das in der BBL gar nicht durchzusetzen. In der ProA kann man sich jedes Spiel gut angucken. Diese Liga macht unseren Zuschauern deshalb Spaß. Wenn wir mal eine Trainingshalle und eine größere Halle haben sollten, mit der wir noch mehr Zuschauer in der ProA begeistern können, wäre das zunächst ein gutes Ziel.“
Helge Stuckenholz über …
… den Weg ganz nach oben: „Sollte man irgendwann einmal diese große Halle haben, wäre es für mich essentiell, den dualen Weg mit den Studierenden nicht aufzugeben. Das ist unsere Identität. Wenn es ein Konstrukt gibt, erste Liga zu spielen, das Sponsorenumfeld bereit ist, so viel Geld für die erste Liga zu leisten, und wir mit der selben Truppe eine Runde in der ersten Liga drehen, wäre ich dabei. Aber wir sollten nicht versuchen, in einem Umfeld mitzumischen, wo man eigentlich nicht hingehört. Viele, die so etwas mit der Brechstange versuchen, zerbrechen daran auch.“
… den Wert des Sports für die Gesellschaft: „Grundsätzlich muss man mal darüber reden, wie wichtig der Sport für die Gesellschaft ist. Und das geht bis zu den Kleinsten, die einfach mehr Hallen in allen Sportarten brauchen. Wir müssen mehr Möglichkeiten für Sport schaffen, insofern gerne im Basketball vorbauen. Die Frage ist derzeit eigentlich, was braucht ihr, um das Niveau überhaupt zu halten. Wir ächzen mit den Möglichkeiten, die wir gerade haben. Unsere Spieler können nicht in die Halle, wenn sie werfen wollen, wenn zwischen ihren Vorlesungen Zeit ist.“
… den Bau einer Trainingshalle: „Es gibt ein, zwei belastbare Konstrukte, an denen wir super engagiert mit mehreren Leuten dran sind. Zeitnah wird voraussichtlich auch über Ideen und gute Möglichkeiten berichtet werden können. Da würden auch nicht nur die Uni Baskets drin stattfinden, sondern auch noch viele Hallenzeiten, die der ganzen Sportgesellschaft in allen Facetten, wie wir sie in Münster finden, zuträglich sind.“
… den verlässlichen Sponsorenstamm: „Wir haben natürlich auch Partner, die von den derzeitigen globalen wirtschaftlichen Strömungen tangiert werden. Da wird verständlicherweise abgewartet, was jetzt genau passiert. Das merkt man schon. Aber wir haben massiven Rückhalt. Wir können auf jeden Fall das, was wir haben, sichern. So richtig stark wachsen, wie wir es bisher immer konnten, werden wir dieses Jahr wahrscheinlich nicht. Dafür werden wir neue Vermarktungsmöglichkeiten etablieren können, was zu weiterem nachhaltigem Wachstum führen kann. Insofern bin ich da zufrieden. Wir sind in Gesprächen mit ein, zwei weiteren großen Säulen, was mittelfristig auch zu einer strategischen Zusammenarbeit führen sollte und die über Jahre hinaus, wie beispielsweise mit Atruvia, den Stadtwerken, Hengst und RATIO auf unserem Trikot, mit uns gutes Marketing machen.“
… den Dauerkartenverkauf und die Hochschulen: „Das läuft weiter alles super. Wir haben noch einmal eine kleine Steigerung bei den Dauerkarten. Die Zusammenarbeit mit der Uni bleibt, mit dem AStA und der Fachhochschule auch. Die Studierenden können über das Kultursemesterticket-Kontingent weiterhin umsonst zu unseren Heimspielen. Wir wollen viele Studierende in der Halle haben, weil wir auch ein Universitätsclub sind.“
… das neue Public-Viewing-Angebot im Schaf: „Wir haben ab dieser Saison einen kostenpflichtigen Livestream, was auch gut so ist, weil die Technik und der Aufwand pro Standort riesig sind. Es bleibt von den Einnahmen bei den Clubs auch einiges hängen. Aber es gibt auch gesellschaftliche Gruppen, wie die Studierenden, die sich nicht bei jedem Spiel sechs Euro für den Stream leisten können. In dem Kontext haben wir mit dem Schaf und studenta gesagt: Lass uns etwas schaffen, wo man Basketball bei unseren Auswärtsspielen noch mal anders erleben kann.“
Götz Rohdewald über …
… seinen Eindruck zur neuformierten Mannschaft: „Wir haben immer noch Stabilität über Cosmo, Oli, Adam oder Julius, die wissen, was ich möchte, und uns tragen. Die ersten Wochen einer neuen Saison sind immer turbulent. Die Neuen wollen zeigen, was sie können, bringen frischen Wind und eine andere Energie rein, die auch gut ist. Die Hierarchie regelt sich in den ersten Wochen. Wir haben uns als Mannschaft schon ganz gut gefunden – auch menschlich passt das gut – und einen ganz guten Vibe in unserer Truppe. Wenn wir das beibehalten können, wird uns das sehr helfen, vor allen Dingen in schwierigen Zeiten, die man in einer Saison immer hat.“
… den Kapitän und Co-Kapitän: „Cosmo und Oli sind gewählt, bestimmen würde ich das nicht. Das muss von der Mannschaft getragen sein und funktioniert so besser. Einen festen Mannschaftsrat haben wir darüber hinaus nicht. Wenn es Redebedarf gibt, werden Cosmo, Oli und Adam sicherlich den meisten Input geben. Da bin ich als Trainer aber meistens nicht dabei und das ist auch okay so.“
Helge Stuckenholz über ..
… die Arbeitsweise des Baskets-Coaches: „Ich finde das sehr, sehr gut, wie Götz das macht. Er hört wirklich tief in die Mannschaft rein und erwartet von ihr kontinuierlich Feedback. Er spricht gerne von ‚Collctive Buy-in‘, damit die Gruppe Entscheidungen mitträgt. Über Intensität darf man mit ihm nicht reden – das ist gesetzt. Über taktische Themen beispielsweise will er, dass alle sagen: Das machen wir zusammen.“
Götz Rohdewald über …
… seine Mannschaftsführung: „Ich mag das, wenn auch Sachen von der Mannschaft hinterfragt werden und Feedback kommt. Als Coach hat man seine Ideen. Hin und wieder ist es gut, Rückmeldungen zu kriegen, positive wie Änderungsvorstellungen. Dann überlegt man, wie wir es für die Mannschaft besser machen müssen. Es geht nicht hundertprozentig um das, was ich will, sondern darum, dass das, was wir zusammen tun, bestmöglich funktioniert. So bekommt man mehr Energie und Power.“
… die Zusammenarbeit mit seinem neuen Co-Trainer Thorben Döding: „Ich bin extrem zufrieden. Er macht das sehr, sehr gut, vielleicht sogar besser, als ich es erwartet hatte. Denn er hatte bisher noch nicht im Beruf als Assistenztrainer gearbeitet. Von daher war es eine riesige Umstellung für ihn. Er ist ein cleverer Bursche und kennt die ProA. Nach der Kürze der Zeit ist das erstaunlich, wie gut er das macht, nicht nur mit seinem Einsatz, sondern auch mit seinem Input und wie er die Sachen macht. Es macht viel Spaß mit ihm.“