
„Relativ zufrieden, wie wir unter den Umständen gespielt haben.“
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9. Oktober 2025(ts) Steffen Karwinski ist seit kurzem der neue Fanbeauftragte der Uni Baskets Münster. Jetzt hat er sich vorgestellt und sprach im UNIBASKETS.MS-Interview über seine Aufgaben und die ersten Schritte der „Uni-Baskets-Family“:
UNIBASKETS.MS: Steffen, seit wann bist du offiziell Fanbeauftragter der Uni Baskets und warum?
Steffen Karwinski: Seit Anfang dieser Saison. Unser Manager Helge Stuckenholz hat mich angesprochen, weil ein Fanbeauftragter inzwischen Vorgabe der 2. Basketball Bundesliga ist, die jeder Zweitligist erfüllen muss. Als diese Vorgabe letzte Saison eingeführt wurde, hat Helge die Stelle zunächst selbst bekleidet, um reinzuschnuppern, was dort gebraucht wird. Vor der neuen Sasion hat er mich gefragt, ob ich Lust hätte, das zu machen.
UNIBASKETS.MS: Was ist der Kern deiner Aufgaben als Baskets-Fanbeauftragter?
Steffen Karwinski: Im Prinzip bin ich das Bindeglied zwischen den Uni Baskets und ihren Fans. Ich habe ein offenes Ohr dafür, was unsere Fans gerne möchten oder sie vielleicht bedrückt oder am Laufen hält und trage das beim Verein vor. Auf der anderen Seite bin ich auch dafür da, Vereinsinteressen an die Fans zu vermitteln, oder einzuschreiten, wenn etwas außerhalb der Liga-Richtlinien vorfallen oder nicht unseren Werten entsprechen sollte.
UNIBASKETS.MS: Du sprichst die Fragen der Fans an. Mit welchen kommen sie auf dich zu?
Steffen Karwinski: Rund um Spieltage gibt es ganz verschiedene Fragen. Bei unserem letzten Heimspiel gegen Bremerhaven ging es zum Beispiel um Trommeln, um noch mehr Stimmung zu erzeugen. Bei Fragen der „Uni-Baskets-Family“, die außerhalb meines Bereichs liegen, ob zur Lage des Gästeblocks oder zu teuren Preisen bei Auswärtsspielen, kann ich als Fanbeauftragter leider nicht immer weiterhelfen. Aber wir haben über unsere neue „Uni-Baskets-Family“ jetzt auch eine Lobby für die Fans, aus der heraus auch ich angesprochen werden kann.
UNIBASKETS.MS: Was ist genau die „Uni-Baskets-Family“? Wie viele Fans haben sich inzwischen organisiert?
Steffen Karwinski: Wir sind seit diesem Sommer eine Interessengemeinschaft, die die Uni Baskets im Herzen hat, aber kein eingetragener Verein. 70 Personen haben sich schon in der „Family“ organisiert und gehen ihre Treffen und Pläne über eine WhatsApp-Gruppe an. Von 12 bis 70 Jahre alt sind alle Generationen und Fans vertreten, vornehmlich weiblich, von engagierten Dauerkarteninhaberinnen und -inhabern bis zu Auswärtsfahrern. Beim letzten Heimspiel hatten wir einen Stand, wo unsere organisierten Fans andere Fans angesprochen haben, die sie oft schon lange kennen.
UNIBASKETS.MS: Möglich ist da sicherlich auch, zwischen den Stühlen zu stehen …
Steffen Karwinski: Bei so manch einer Sache stehe ich tatsächlich zwischen den Stühlen. Die Fans haben auch mal Anliegen, denen wir nicht zustimmen können. Wir agieren aus Nachhaltigkeitsgründen bei Heimspielen beispielsweise seit Jahren papierfrei. Deswegen können wir Flyer oder Klatschpappen unseren Fans nicht genehmigen, weil sich Sponsoren oder Care-Partner auch daran halten. Meine Aufgabe ist auch, gegenseitiges Verständnis zu erzeugen. Dann funktioniert das Miteinander aber auch sehr, sehr gut.
UNIBASKETS.MS: Wie offen ist die neue „Family“ für weitere Fans?
Steffen Karwinski: Jeder, der Lust darauf hat, kann mitmachen. In der diesjährigen Sommerpause sind wir erst gestartet. Wichtig ist nur, dass man die Werte der Uni Baskets auch mittragen möchte. Unser Leitspruch lautet: „Immer für die Baskets, nie gegen die Anderen!“ Wir möchten den ligaweit bekannten Münster-Spirit da halten, wo er ist. Eine Fangemeinschaft, mit der man anderen das Fürchten lehrt, wie ein anonym schreibender Fan mal vorschlug, wollen wir gar nicht. Wir möchten unsere offene Willkommenskultur und Werte, wie wir sie seit Jahren leben, weiter transportieren, nicht aber verändern.

Der neue Fanbeauftragte Steffen Karwinski während des Interviews im jüngst neu eröffneten KAWENTSMANNs Café & Tagesbar am Spiekerhof. Foto: Uni Baskets
UNIBASKETS.MS: Was qualifiziert dich als Fanbeauftragten?
Steffen Karwinski: Ich war früher zehn Jahre selbst in der aktiven Fanszene im Fußball und habe dort aufgehört als mein Sohn geboren wurde. Aus der Zeit kenne ich natürlich alle Arten von Fans bis hin zum problematischen Klientel.
UNIBASKETS.MS: Wie sieht deine Begleitung der Spieltage aus?
Steffen Karwinski: Bei Heimspielen bin ich grundsätzlich in der Halle. Wenn möglich, bin ich bei den NRW-Spielen freiwillig vor Ort. Wenn wir 96 Stunden vor Spielbeginn mindestens 50 Gästetickets in Anspruch genommen haben, bin ich nach den Regularien der Liga verpflichtet, bei unseren Auswärtsspielen vor Ort zu sein. Ich fahre auch mit, wenn es, was sehr selten im Basketball vorkommt, vielleicht Konfliktpotenzial geben könnte.
UNIBASKETS.MS: Samstagabend steht wieder das Public Viewing unseres Auswärtsspiels in Hagen im Schaf auf dem Programm. Begleitest Du unsere Fans auch bei diesem neuen Format der Uni Baskets?
Steffen Karwinski: Sofern ich nicht beim Auswärtsspiel vor Ort bin, kann man mich auch bei unserem neuen Format des Public Viewings im Schaf antreffen. Ich bin auch dort gerne Ansprechpartner. Diesen Samstag werde ich allerdings in Hagen beim Auswärtsspiel sein müssen.
UNIBASKETS.MS: Wie erfolgt die Anreise der Baskets-Fans zu Auswärtsspielen? Im Fanbus oder privat?
Steffen Karwinski: Viele unserer Fans fahren nicht nur zu einem Auswärtsspiel und wieder zurück, sondern verbinden das auch mit Besuchen oder touristischen Aktivitäten in der jeweiligen Stadt, oft sogar über das ganze Wochenende, und reisen deshalb gerne unabhängig an.
UNIBASKETS.MS: Welche typischen Fragen der Baskets-Fans erhältst du?
Steffen Karwinski: Häufige Fragen der Fans betreffen den Ablauf, Organisatorisches oder das Ticketing. Das könnten mal technische Probleme mit dem Digitalticket bis hin zur Lage der Rollstuhlplätze sein. Ich bin für alle Fragen offen, die den Fan bedrücken. Ich kann nicht jedes Problem selbst beheben, weiß aber dann, wer für ein solches der richtige Ansprechpartner ist, und informiere diesen schon mal vorab, dass die Anfrage kommt.