
Jahresabschluss der Uni Baskets beim BBC Bayreuth
25. Dezember 2025(ts) Großer Kampf mit bitterem Ende nach Overtime: Mit der allerletzten Aktion des Jahres 2025 verpassten die Uni Baskets Münster am Samstagabend in Bayreuth ihren möglichen fünften Saisonerfolg. In der Schlusssekunde verfehlte der Topscorer des Abends, Nick McMullen, einen sehr gut verteidigten Distanzwurf. Es blieb so beim 82:83 (36:46) vor 2.260 Zuschauern in der Oberfrankenhalle, nachdem die Uni Baskets 1,8 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit über Julian Larrys drei verwandelte Freiwürfe zum 71:71-Ausgleich gekommen waren. Die Uni-Städter verbringen den Jahreswechsel punktgleich mit Paderborn und Leverkusen am Tabellenende.
11-Punkte-Rückstand
In Bayreuth liefen die Münsteraner weiterhin ohne die Rekonvaleszenten Adam Touray, Bo Hodges und Julius Ferber auf. Die Stammkräfte freuten sich daheim am Endgerät ebenso wie zahlreiche Fans beim Public Viewing im „Schaf“, als Nick McMullen zum 4:0 für Gäste scorte. Wie angekündigt spielte Bayreuth physisch und schnell, traf früh vier Dreier, während die Münsteraner Wurfhände noch feinjustiert werden mussten (14:8, 6.). Nick McMullen setzte den einzigen Gäste-Dreier im Auftaktviertel zum 20:13 (9.). -Vor allem sieben Baskets-Turnover verhinderten den Anschluss zum Viertelende (26:15).
Ausgeglichenes zweites Viertel
Die ersten Hustle-Plays im zweiten Abschnitt lieferten die Uni Baskets. Wie schon gegen die SBB Baskets setzten dabei die Youngster starke Zeichen nach zweistelligem Rückstand. Paul Viefhues zog zweimal erfolgreich zum Korb, lieferte ein tolles Anspiel auf Cosmo Grühn zum Korbleger hinterher (30:22, 13.). Thore Dilschmann belohnte die starke Phase ebenso mit mutigem Drive gegen physisch überlegene Bayreuther zum 7:2-Lauf (30:24, 13.). Auf der anderen Seite kamen die Bayreuther über einen Steal und Abschluss von Horn und den Tip-in von Liedtke zu einfach in der Zone zu Punkten und zur höchsten Heimführung (42:30, 17.). Nur noch ein Münsteraner Ballverlust im zweiten Viertel, Freiwurfpunkt für Freiwurfpunkt nach BBC-Teamfouls und ein Dreier nach guter Ballbewegung von Andew O’Brien: Das war die Mixtur, aus der heraus in der ersten Halbzeit treffsichere Bayreuther in Schlagdistanz blieben. 46:36 zur Halbzeitpause.
Münster verkürzt auf 56:51
Das wie schon beim letzten Heimerfolg richtungweisende dritte Viertel eröffneten die Uni Baskets mit zwei Ballverlusten, waren aber anschließend defensiv sehr griffig. Bayreuth begann jedoch ebenfalls nervös – die Chance, Distanz zu verringern. Allerdings blieben die Gäste viertelübergreifend selbst 3:13 Minuten ohne Zähler, ließen teils einfache Chancen per Korbleger liegen. Erst mit dem vierten Münsteraner Dreier von Neil Masnic war der offensive Bann richtig gebrochen (41:25, 25.). In einem in dieser Spielphase wilden Spiel behielt gerade Münsters 19-jähriger Spielmacher Thore Dilschmann kühlen Kopf. Cleveres Anspiel an Jason Ani oder der eigene Durchbruch: Sein Repertoire sorgte entscheidend mit für den immer knapper werdenden Rückstand vor dem Schlussviertel (56:51).
Larry eiskalt von der Linie
Neben Nick McMullen, der mit einem Double-Double aus 23 Punkten, darunter drei Dreier,n und 14 Rebounds aufwartete, lieferte Thore Dilschmann eine überragende Partie. Der 19-Jährige nahm in seinen über 25 Minuten Spielzeit immer mehr das Heft in die Hand, verkürzte mit fünf Zählern in Folge auf 57:55. Wenig später gingen die Münsteraner durch Andrew O’Brien gar erstmals wieder seit den Anfangsminuten in Führung (60:61, 34.). Die emotionale Achterbahn nahm Fahrt auf: Defensiv verschaffte sich die Mannschaft von Götz Rohdewald mehrfach Ballgewinne, um davonzuziehen, nutzte diese vielen Chancen aber nicht. Und geriet vermeintlich auf die Verliererstraße: 70:63 für Bayreuth 53 Sekunden vor dem Ende: Wieder nahm Thore Dilschmann sein Herz in beide Hände: Erst der wiederholte Drive, dann der Dreier 15 Sekunden vor dem Ende (71:68). Bayreuths Mart ließ zwei Freiwürfe liegen, Julian Larry verwandelte dagegen nervenstark deren drei 1,8 Sekunden vor der Sirene zur Overtime.
Overtime-Führung reicht nicht
Die Achterbahn blieb auf ihrem emotionalen Auf und Ab. Münster nun mit dem Momentum auf seiner Seite war zweimal erfolgreich am Korb und ging 75:71 in Führung, ehe Bayreuths Nachverpflichtung Brandwijk aufdrehte. Der vielleicht erfahrenste Profi auf dem Parkett legte 10 der 12 Bayreuther Zähler in der Overtime auf, ohne einen einzigen Fehlversuch. Bayreuths 8:0-Lauf zum nächsten Führungswechsel (79:77) war immer noch nicht die Entscheidung. Dann Münster wieder 80:79 in Front und 82:83 zurück und der überflüssige Ballverlust. Das Drama nahm seinen Lauf. Acht Sekunden verblieben nach zwei vergebenen Freiwürfen der Oberfranken zur letzten Chance. Ein Abschluss gelang Nick McMullen noch gerade rechtzeitig, verfehlte aber gegen exzellente Verteidigung sein Ziel.
2. Basketball Bundesliga – 15. Spieltag
BBC Bayreuth – Uni Baskets Münster 83:82 nach OT (26:15/46:36/56:51/71:71)
BBC Bayreuth:
Horn (5), Mart (7/1), Plescher (7/2), Diallo (13/1), Rahming (10/1), Holländer DNP, Ikejiaku, Allen (14/4), Kovalov DNP, Brandwijk (15/2), Nauthon, Liedtke (12/2)
Uni Baskets Münster:
O’Brien (12/1), Viefhues (11/1), McMullen (23/3, 14 Reb.), Dilschmann (20/2), Masnic (3/1), Larry (9), Döding (), Pahnke (), Grühn (), Ani ()
Viertelergebnisse:
26:15 / 20:21 / 10:15 / 15:20 / 12:11
Zahlen & Fakten:
Zweier-Quote: 44% (Bayreuth) / 52% (Uni Baskets); Dreier-Quote: 35% / 35%; Freiwurf-Quote: 47% / 54%; Assists: 19 / 10; Rebounds: 41 / 43; Turnover: 17 / 19
Schiedsrichter:
Kasemi, Saeidi, Bohn
Zuschauer:
2.260 (Oberfrankenhalle, Bayreuth)
Stimmen zum Spiel
Götz Rohdewald, Cheftrainer der Uni Baskets: „Für uns gab es heute viele Wege, das Spiel zu gewinnen. Wir kommen ohne Saft und Kraft im ersten Viertel raus. Im dritten Viertel war es noch schlimmer. Ich musste nach anderthalb Minuten eine Auszeit nehmen, weil wir nicht da sind. Aber die beiden dicksten Punkte waren einfach die Freiwürfe, bei denen wir 14 von 26 treffen, und die Turnover. Die beiden Dinger alleine, egal was sonst passiert, dann hätten wir das Spiel gewonnen. Das haut uns nicht um. Wir haben gegen Gießen genauso gespielt und verloren, wir haben nach zweifacher Verlängerung in Leverkusen sehr unglücklich verloren. Von daher stehen wir auf. Wir sind ein ganzes Stück schon besser als am Anfang der Saison. Uns fehlen zwei Spieler. Da müssen wir was machen, weil es so mit nur neun Mann eng ist und einer Menge Jugend. Wir müssen uns verstärken. Das geht nicht anders. Wir sind sonst auf einem guten Weg. Es war ein knappes Spiel, wir hätten es auch gewinnen können. Jede Woche besser werden ist das einzige Rezept.“
Thore Dilschmann: Da war auf jeden Fall mehr drin. Das nervt natürlich sehr, besonders wegen der ersten Halbzeit. Wir haben in der ersten Halbzeit 46 Punkte zugelassen. Hätten wir da so wie in der zweiten Halbzeit und der Overtime gespielt, hätten wir das Spiel auch gewonnen. Das tut natürlich sehr weh jetzt.
Cosmo Grühn: Wir verlieren das Spiel letztlich in der ersten Halbzeit, weil wir defensiv nicht bereit waren. Und dann spielt Thore natürlich ein großartiges Spiel und wir kämpfen uns zurück, können das Spiel aber nicht zu einem guten Abschluss bringen.
Nach dem Jahreswechsel zu Gast in Göttingen
Die BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA macht nahtlos im gewohnten Wochenrhythmus weiter, ist somit im Jahr 2026 gleich am ersten Wochenende mit dem 16. Spieltag wieder da. Die Uni Baskets reisen dann am 3. Januar (18.30 Uhr) zum Aufstiegsaspiranten BG Göttingen in die Sparkassen-Arena. Tickets gibt es noch im Online-Ticketing der Niedersachsen. Wie gewohnt wird auch der Jahresauftakt live und kostenlos beim Public Viewing der Uni Baskets im „Schaf“ gezeigt.
Nächstes Heimspiel
Sa, 10. Januar, 19.30 Uhr: UNI BASKETS – Nürnberg Falcons BC (Tickets)









